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13 Jahre Gefängnis für Kinderschänder

Wiesbaden –
Kinderschänder Patrick F. aus dem Rheingau-Taunus-Kreis muss 13 Jahre in den Knast.
In einem Prozess zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach wurde der 39-Jährige in Wiesbaden verurteilt – wegen mehr als 50 Fällen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs sowie Besitzes, Herstellung und der bandenmäßigen Verbreitung kinderpornografischer Schriften.

Dazu ordnete das Landgericht die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung an.

Patrick F. war schweren sexueller Missbrauch von vier Kindern vorgeworfen worden. Angeklagt: 291 Taten zwischen Januar 2014 und Oktober 2019. Seine Opfer: seine beiden Töchter (damals elf Monate bis zehn Jahre alt), seine Stieftochter (damals 4 bis 7 Jahre alt) und deren Freundin (damals zwölf Jahre alt).

Dazu hatte er den Missbrauch aufgenommen: Bilder und Filme verbreitete er übers Internet (Messenger-Dienste, Chat-Räume). Laut Anklage hat er außerdem selbst rund 5000 Kinderporno-Dateien und zehn Videos heruntergeladen.

Pädophilen-Ring in NRW

Aufgeflogen war Patrick F., nachdem die Polizei in Bergisch-Gladbach (NRW) einen Pädophilen-Ring gesprengt hatte. In Zusammenhang mit diesem werden inzwischen 30 000 Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten mit Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt. 50 Kinder konnten inzwischen als Opfer der Taten identifiziert werden.

Die Ermittlungen zu dem Missbrauchskomplex waren nach Durchsuchungen bei einem Familienvater (43) in Bergisch Gladbach im Herbst 2019 ins Rollen gekommen. Polizisten hatten bei dem Koch und Hotelfachmann riesige Mengen kinderpornografischen Materials gefunden – und digitale Kontakte zu anderen Männern. Am 17. August hatte vorm Landgericht in Köln der Prozess gegen den 43-Jährigen begonnen, der als zentrale Figur in dem Fall gilt.

Sie haben den Verdacht, dass in Ihrem Umfeld ein Kind misshandelt oder missbraucht wird? Sie haben etwas gesehen, das Ihnen Sorgen bereitet? Dann können Sie sich (anonym) ans „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ wenden: 0800 22 55 530.

Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebt haben, bekommen montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der „Nummer gegen Kummer“ 116 111 Unterstützung. Auf der Internetseite gibt es auch die Möglichkeit, mit den Beratern zu chatten.

Wer das Gefühl hat, pädophile Neigungen zu besitzen, findet Ansprechpartner beim Projekt „Kein Täter werden“ von der Berliner Charité.
Auf der
Website und unter 030 450 529 450 gibt es kostenlose Informationen. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.

 

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