Mitten im morgendlichen Berufsverkehr eilt die New Yorker Feuerwehr zu einem Groรeinsatz im Bezirk Brooklyn. Aus einem U-Bahnhof steigt dichter Rauch auf, es fallen Schรผsse. Stunden spรคter befindet sich der mutmaรliche Tรคter noch immer auf der Flucht.
In New York sind mindestens 16 Menschen bei einem Angriff mit Schusswaffen in einem U-Bahnhof verletzt worden. Zehn der Verletzten seien von Kugeln getroffen worden, sagte die Chefin der New Yorker Polizei, Keechant Sewell, bei einer Pressekonferenz. Woher die anderen Verletzungen stammen, erklรคrte sie nicht. Zuvor hatten die Rettungskrรคfte und die Polizei von 13 Verletzten gesprochen – und die รffentlichkeit gebeten, die Gegend rund um die U-Bahn-Station im Stadtteil Brooklyn zu meiden.
Polizei und Feuerwehr wurden demnach gegen 8.30 Uhr aufgrund von Rauchbildung zu dem Bahnhof gerufen. Vor Ort hรคtten die Einsatzkrรคfte mehrere angeschossene Menschen und nicht detonierte, sprengsatz-รคhnliche Vorrichtungen gefunden, heiรt es. Die New Yorker Polizei betont, dass man “keine aktiven Sprengsรคtze” entdeckt habe.
Den Rettungskrรคften zufolge befinden sich fรผnf Menschen in kritischem Zustand. Lebensgefรคhrliche Verletzungen soll allerdings niemand erlitten haben.
Tรคter auf der Flucht
Nach Angaben von Polizeichefin Sewell befand sich der Tรคter bei seinem Angriff selbst in einer einfahrenden U-Bahn. “Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, setzte der Tรคter eine Gasmaske auf und รถffnete einen Kanister, der sich in seiner Tasche befand. Daraufhin fรผllte sich der Waggon mit Rauch und er begann zu schieรen”, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Der Verdรคchtige habe eine Art orange Bauweste getragen und einen Kapuzenpulli. Nach dem Angriff ergriff er die Flucht.
Zu seinem Motiv konnte Sewell keine Angaben machen, sie schloss einen Terroranschlag allerdings fรผrs Erste aus. Der Vorfall werde “nicht als terroristischer Akt untersucht”, sagte die New Yorker Polizeichefin. Die Ermittlungen liefen aber erst seit wenigen Stunden, die Situation kรถnne sich รคndern. “Wir kรถnnen nichts ausschlieรen”, sagte Sewell.
Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, bat die Bevรถlkerung bat bei der Pressekonferenz “sehr vorsichtig und wachsam” zu sein. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verstรคndigen, sagte sie. Zugleich mahnte sie, vorsichtig zu sein: Der Tรคter sei “gefรคhrlich”, sagte Hochul. Er habe Menschen brutal angegriffen, die einfach ihrem Alltag nachgehen wollten.
Blutverschmierte Menschen
Ob es in dem Bahnhof auch zu einer Explosion kam, ist unklar. Ebenso, wodurch die Fahrgรคste ohne Schusswunden verletzt wurden. Ein Sprecher des New Yorker Bรผrgermeisters Eric Adams erklรคrte, dass mehrere “Gerรคte zur Raucherzeugung” sichergestellt wurden.
Bilder und Videoaufnahmen zeigen mehrere Menschen, die vor einem Zug in dem verrauchten U-Bahnhof sitzen oder liegen. Einige von ihnen sind blutverschmiert.
Nach Angaben des Weiรen Hauses ist US-Prรคsident Joe Biden รผber die Situation in New York informiert worden. Fรผhrende Mitarbeiter stรผnden in Kontakt mit Bรผrgermeister Adams und Polizeichef Sewell, um jegliche nรถtige Hilfe zu leisten, erklรคrte seine Sprecherin Jen Psaki auf Twitter.
NTV
