Das 41. Deichstadtfest geht erst 2021 über die Bühne
Corona-Krise: Stadtverwaltung sagt einige Großereignisse ab
Im Sommer wird es etwas ruhiger in der Neuwieder Innenstadt zugehen: Das ursprünglich für den 9. bis 12. Juli angesetzte Deichstadtfest muss wegen der Einschränkungen ausfallen, die für das Eindämmen der Corona-Epidemie gelten. Das heißt: ein Jahr Pause für eines der beliebtesten Großereignisse in der gesamten Region.
Wie allgemein bekannt haben Bund und Länder zur Eindämmung des Corona-Virus Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 untersagt. Auch wenn eine definitive Klärung, ab welcher Größe oder Zuschnitt ein Event als „Großveranstaltung“ zählt, noch aussteht, hat sich die Stadtverwaltung Neuwied dazu entschieden, folgende beliebte Veranstaltungen abzusagen: Kreuzgangkonzerte (bis 25. Mai) Heddesdorfer Pfingstkirmes (29. Mai bis 2. Juni), Rommersdorf Festspiele (19. Juni bis 16. Juli), Deichstadtfest (9. bis 12. Juli), Französischer Markt (25./26. Juli) und „creole_sommer“ (28. bis 30. August). Zudem fallen die monatlichen Schlemmertreffs am Historischen Rathaus, der Flohmarkt und der Stoff- und Tuchmarkt (beide 16. Mai) aus. Auch die Kirmesveranstaltungen in den Stadtteilen können nicht über die Bühne gehen. Betroffen ist ebenfalls der Sport: Der für das dritte August-Wochenende geplante Raiffeisen-Triathlon findet nicht statt.
„Die Veranstaltungsabsagen tun uns im Herzen weh, aber sie sind leider unumgänglich, denn der Gesundheitsschutz der Bevölkerung hat natürlich Vorrang“, erklärt dazu Petra Neuendorf, die Leiterin des Amts für Stadtmarketing. „Es ist nicht nur schade für die vielen Fans und Besucher, die jedes Jahr mit uns feiern. Jede abgesagte Veranstaltung ist auch ein weiterer Schlag für die Branche der Event-Dienstleister, Musiker, Künstler, Schausteller und Einzelhändler, unter denen wir viele langjährige Partner haben. Sie alle durchleiden in Corona-Zeiten wirklich Existenzängste.“
Das Amt für Stadtmarketing hat auch erste Ideen für alternative Veranstaltungsformate entwickelt. „Bei aller Belastung muss man eine Krise auch nutzen, um kreative Kräfte freizusetzen“, betont Neuendorf. „Wir wollen, dass Menschen aus der Region die Stadt Neuwied und ihre Feste auch trotz Einschränkungen erleben können.“ So überlegt man beispielsweise, Live-Auftritte von Bands, die für das Deichstadtfest verpflichtet worden waren, mittels Videoclips zugänglich zu machen. So ließe sich immerhin ein virtuelles Deichstadtfest feiern.
Bei den Kreuzgang-Konzerten gelang es, das vier Termine umfassende Programm komplett ins kommende Jahr zu verschieben. Ähnliches schwebt dem städtischen Kulturbüro auch für die Rommersdorf-Festspiele vor. „Uns ist klar, dass wir nicht das für 2020 geplante Komplettprogramm 2021 präsentieren können, wir versuchen jedoch so viele Veranstaltungen wie möglich hinüberzuziehen“, erläutert Petra Neuendorf. „Erste Gespräche mit Künstlern und Managern gab es bereits.“
Auch für die Schlemmertreffs und den Französischen Markt gibt es Gedankenspiele. So könnte man einen thematisch passenden Picknickkorb packen, der gegen einen Obolus am Historischen Rathaus abgeholt werden kann. Und auch für die Standbetreiber, die während der Pfingstkirmes ihre Waren anbieten, arbeitet das Amt für Stadtmarketing an einer Lösung.