Mega-Bahnstreik: GDL plant sechstägigen Ausstand – Bahn nennt Maßnahme “unverantwortlich”
Ein erneuter Höhepunkt im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL zeichnet sich ab. Die GDL hat ihre Mitglieder zu einem Mega-Bahnstreik aufgerufen, der sechs Tage lang andauern soll. Die Deutsche Bahn bezeichnet die Maßnahme als “unverantwortlich”.
Der Arbeitskampf beginnt am Dienstag, den 23. Januar 2024, um 18 Uhr bei DB Cargo. Am Mittwoch,
den 24. Januar, um 2 Uhr sollen sämtliche Unternehmen der DB, einschließlich der Infrastruktur, sowie
die City-Bahn Chemnitz in den Streik treten. Die Streikdauer erstreckt sich bis Montag, den 29. Januar,
18 Uhr.
Bislang längster Streik im GDL-Bahn-Konflikt
Dieser sechstägige Streik wäre der bisher längste im anhaltenden Konflikt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn.
Trotz eines neuen Angebots der Bahn am Freitag versucht die GDL, ihre Forderungen durchzusetzen. Das Angebot beinhaltet eine Option für eine Stunde weniger Arbeitszeit ab dem 1. Januar 2026 für Lokführer und Zugbegleiter. Die Gehaltserhöhung beträgt 4,8 Prozent ab August und weitere 5 Prozent ab April 2025. Zusätzlich ist eine Inflationsausgleichsprämie direkt nach einem möglichen Tarifabschluss vorgesehen. Der vorgeschlagene Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 32 Monaten haben.
GDL lehnt verbessertes Angebot ab
Die GDL lehnt das verbesserte Angebot der Bahn ab. In einer Stellungnahme auf ihrer Website erklärt
die Gewerkschaft, dass die Deutsche Bahn ihren bisherigen Verweigerungskurs fortsetze und keinen Einigungswillen zeige.
Die Bahn verurteilt das Verhalten der GDL scharf. Ein Sprecher bezeichnet es als “unverantwortlich”,
dass die Gewerkschaft trotz des neuen Angebots nicht an den Verhandlungstisch zurückkehrt.
Drohender vierter Streik in laufenden Verhandlungen
Mit diesem erneuten Aufruf zum Streik droht der vierte Ausstand in den laufenden Verhandlungen.
Erst vor etwa zwei Wochen legten die Lokführer für drei Tage die Arbeit nieder.
Weitere Details will die GDL in einer Pressekonferenz am Montag bekannt geben.
Die Spannungen zwischen den beiden Parteien bleiben hoch, und eine rasche Einigung scheint
weiterhin fraglich.