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Schockierende Szenen in der traditionsreichen Stierkampfarena Campo Pequeno in Lissabon: Ein 695 Kilogramm schwerer Stier hat am Freitagabend den jungen Torrero Manuel Maria Trindade (22) bei einer Aufführung tödlich verletzt. Tausende Zuschauer erlebten das Drama live mit.
So kam es zur Tragödie
Beim portugiesischen Stierkampf treten die sogenannten Forcados traditionell unbewaffnet und ohne Pferd an. Sie laufen mit ausgebreiteten Armen auf den Stier zu, rufen ihn herausfordernd an und versuchen, ihn an den Hörnern zu packen.
Genau das tat Trindade. Er stellte sich dem Tier – doch dann kam es zur Katastrophe: Der 695-Kilo-Stier stürmte mit voller Wucht auf den 22-Jährigen zu. Trindade griff noch nach den Hörnern, doch seine Kameraden konnten das Tier nicht wie vorgesehen zu Boden bringen.
Schwere Verletzungen und Kampf ums Leben
Stattdessen rannte der Stier mit Trindade direkt auf die Bande zu und schleuderte ihn heftig gegen das Holz. Die Verletzungen waren verheerend – vor allem am Kopf. Laut der portugiesischen Seite „Aplausos“ erlitt Trindade massive Hirnschäden.
Sanitäter stabilisierten ihn noch in der Arena und brachten ihn anschließend ins Krankenhaus São José. Dort wurde der junge Mann in ein künstliches Koma versetzt. Doch am Morgen des 23. August verlor Trindade den Kampf um sein Leben.
Trauer um ein großes Talent
Trindade galt als aufstrebendes Talent und war Mitglied der Amateur-Stierkampfgruppe São Manços, die in diesem Jahr eigentlich ihr 60-jähriges Bestehen feiern wollte. Stattdessen trauert die Gemeinschaft nun um ihren jungen Kämpfer.
Kritik an Stierkämpfen wächst
Der tragische Vorfall entfacht erneut die Debatte über den Stierkampf in Portugal. Tierschützer kritisieren die jahrhundertealte Tradition seit Jahren als grausame Tierquälerei und fordern ein Verbot solcher Veranstaltungen.
Fazit
Der Tod von Manuel Maria Trindade erschüttert Portugal und wirft neue Fragen zum Stierkampfsport auf. Ob der Druck auf Politik und Veranstalter jetzt zunimmt, bleibt abzuwarten.
