Abschiebung nach Afghanistan: Erster Intensivtäter per Linienflug nach Kabul abgeschoben
Deutschland setzt bei der Abschiebung nach Afghanistan auf einen neuen Kurs. In der Nacht zu Mittwoch, dem 17. Dezember 2025, brachte die Polizei einen afghanischen Intensiv-Straftäter aus Bayern einzeln per Linienflug nach Kabul. Dort übergaben die Beamten den Mann nach der Landung den zuständigen Behörden.
Neuer Kurs: Einzel-Abschiebungen statt nur Sammelflüge
Das Bundesinnenministerium setzt nach eigenen Angaben auf neue Vereinbarungen mit den Taliban-Behörden. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte zuletzt regelmäßige Rückführungen an. Damit startet nun eine Praxis, die Behörden flexibler macht. Denn sie können schwere Straftäter nicht nur in großen Gruppen ausfliegen, sondern auch einzeln abschieben. Genau das soll die Abschiebung nach Afghanistan Schritt für Schritt ausweiten.
Warum Behörden jetzt auf Tempo setzen
Nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 stoppten Behörden Abschiebungen zunächst. Später nahmen sie Rückführungen wieder auf. Im Juli schoben deutsche Stellen bereits 81 Afghanen direkt ab. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nennt zudem rund 11.500 ausreisepflichtige Afghanen in Deutschland. Mit kleinen Chartergruppen lässt sich dieses Thema kaum in der Breite lösen. Deshalb rückt jetzt der Linienflug als Werkzeug stärker in den Fokus.
Was jetzt wichtig bleibt
- Behörden prüfen künftig häufiger, ob sie Intensivtäter auch kurzfristig per Linie abschieben.
- Politik und Sicherheitsbehörden dürften den Kurs eng begleiten.
- Betroffene Verfahren bleiben juristisch angreifbar, deshalb zählt saubere Dokumentation.
Weitere Meldungen findest Du auch in unserer Rubrik Deutschland sowie in unseren Artikeln zu großen Polizeilagen, etwa hier: Tötungsdelikt in Krefeld und hier: Schwerer Verkehrsunfall bei Mayen.
Offizielle Hintergründe liefern außerdem das Bundesinnenministerium und das BAMF. Damit ordnet sich die Abschiebung nach Afghanistan klar in die aktuelle Migrations- und Sicherheitspolitik ein.
