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Ärzte warnen: Triage auf Deutschlands Intensivstationen

Aktuell kann nur noch jede dritte Klinik in Deutschland Intensivpatienten aufnehmen

Weltärztepräsident warnt vor Triage auf Deutschlands Intensivstationen
 
Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery malt ein
düsteres Bild für die deutschen Intensivstationen. Sollte sich das
Infektionsgeschehen so weiter entwickeln, wie zuletzt, kann es sein, daß
es in 2 Wochen keine freien Intensivbetten mehr in Deutschland gibt.
„Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor
vier Wochen stattgefunden haben“, so Montgomery gegenüber der Presse.
Auch die Triage werde „mit Sicherheit“ wieder im Raum stehen.
 
Unter Triage versteht man, daß Mediziner im Falle von knappen Ressourcen
wie beispielsweise verfügbaren Beatmungsplätzen entscheiden müssen,
welchen Patienten zuerst geholfen wird und wem nicht, was im
Zweifelsfall auch eine Entscheidung über Leben oder Tod bedeuten kann.  
Als mögliche Kriterien gelten dabei der Schweregrad der Erkrankung, der
allgemeine Gesundheitszustand des Patienten oder mögliche
Begleiterkrankungen, die die Diagnose verschlechtern (z.B.
fortgeschrittene Krebserkrankungen oder eine Immunschwäche).
 
Auch andere Intensivmediziner warnen schon länger vor der akuten Lage.
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-
und Notfallmedizin (DIVI) Gernot Marx schätzt, daß bereits in 10 Tagen
keine Intensivbetten mehr zur Verfügung stehen. „Ohne einen schnellen
und harten Lockdown für zwei bis drei Wochen“ werde es bald Hunderte
neuer Intensivpatienten geben.
 
Aktuell kann nur noch jede dritte Klinik in Deutschland
Intensivpatienten aufnehmen und das betrifft nicht nur Corona-Patienten
sondern alle Patienten, die eine stationäre notfallmedizinische
Versorgung benötigen.

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