Atomkraftwerk in der Ukraine – Großes Risiko für Atomunfälle – Bürgermeister warnt !
KRIEG - UKRAINE - ATOMUNFALL
Atomkraftwerk Saporischschja: Großes Risiko für Atomunfälle – Bürgermeister warnt
Der Bürgermeister von Enerhodar, einer Stadt im Frontgebiet des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, schlägt Alarm. Dmytro Orlow, der die Verwaltung der Stadt seit der Besetzung durch russische Soldaten leitet, warnt vor zunehmenden Gefahren in Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk.
Die Bedenken wachsen täglich aufgrund mehrerer kritischer Faktoren. Die technische Gefahr ist hoch, da das Kraftwerk nun von außen mit Strom versorgt werden muss und es seit September bereits sechs Stromausfälle gab. In den 40 Jahren zuvor gab es keinen einzigen Zwischenfall dieser Art.
Die Einwohnerzahl von Enerhodar ist dramatisch gesunken, von rund 53.000 auf etwa 10.000 Menschen. Von den ursprünglich 10.000 Beschäftigten des Kraftwerks sind nur noch etwa 20% verblieben. Die russischen Besatzer schikanieren die Mitarbeiter, von Drohungen bis zu Misshandlungen und Folter. Solche Vorfälle sind dokumentiert und belegt. Doch nun fehlen qualifizierte Experten, da Russland keinen Ersatz gestellt hat.
Die Militarisierung des Atomkraftwerks inmitten des Konflikts ist an sich bereits gefährlich. Die Anlage dient als Militärlager mit ständiger Präsenz von 1.000 russischen Soldaten vor Ort. Die Unberechenbarkeit der Besatzer stellt das größte Sicherheitsrisiko für das Kraftwerk dar.
Der Staudamm, der das Kühlwasser für das AKW bereitstellte, wurde im Krieg zerstört. Dies führt nun zu einem potenziellen Mangel an Kühlwasser im verbleibenden Rückhaltebecken. Dies, zusammen mit anderen Risikofaktoren, kann eine gefährliche Situation schaffen.
Laut dem jüngsten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA haben die russischen Besatzer die Versorgung mit Kühlwasser jedoch weitgehend wiederhergestellt, indem sie unter anderem Grundwasserbrunnen erschlossen haben.
Die Situation in und um das Atomkraftwerk Saporischschja bleibt äußerst instabil und erfordert dringende internationale Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um das Risiko eines Atomunfalls zu minimieren.