Köln (ots)
Gleich mehrfach haben Trickbetrüger am Montag (3. August) bei Seniorinnen und Senioren zugeschlagen: Mit dem sogenannten Enkeltrick brachten Betrüger einen 90 Jahre alten Mann in Köln-Kalk um seine gesamten Ersparnisse. Eine andere Masche, den “Wasserwerker”-Trick, nutzten Betrüger im Stadtteil Lindenthal und stahlen einer 76-jährigen Frau eine vierstellige Bargeldsumme. Im dritten Fall reagierte eine 81-jährige Frau vorbildlich und sprach mit Nachbarn über den Anruf angeblicher Polizisten, bei dem sie misstrauisch wurde.
Detaillierte Tatabläufe:
Beim Enkeltrick erhielt der 90 Jahre alte Mann gegen 10 Uhr morgens einen Anruf einer Frau, die nach “Onkel Benno” fragte. Die Gegenfrage des Seniors nach “Johanna” bejahte die Anruferin und gaukelte dem Rentner vor, sie sei in einer Notlage und brauche dringend Geld für einen Wohnungskauf in Solingen. Die fünfstellige Bargeld-Summe, die der Senior zu Hause hatte, packte er in eine Tüte und übergab sie an der Tür einem angeblichen Notar aus Solingen. Eine Stunde später meldete sich die falsche Enkelin erneut und forderte wieder Geld – diesmal für eine Wohnung, die sie ersteigert hatte. Der Senior holte den Rest seiner Ersparnisse aus seinem Bankschließfach und übergab sie wieder dem angeblichen Anwalt an der Wohnungstür. Als sich niemand mehr bei dem Mann meldete, alarmierte er die Polizei.
Als falscher Wasserwerker gelangte ein Betrüger unter dem Vorwand, ein defektes Verteilerventil an den Wasserleitungen im Bad austauschen zu müssen, gegen 14.30 Uhr in die Wohnung einer 76-jährigen Frau in Köln-Lindenthal. Für eine angebliche Farbprüfung des Leitungswassers sollte die Rentnerin im Bad bleiben. Den unbeobachteten Moment nutze der Täter und stahl aus dem Wohnzimmer der 76-Jährigen, ein Smartphone, ein Prepaid-Handy sowie deren Ersparnisse.
Richtig und noch rechtzeitig reagierte eine 81 Jahre alte Frau aus Köln-Sürth bei einem Betrugsversuch falscher Polizisten. Nachdem sie ihr Erspartes in ihren Briefkasten gelegt hatte, bat sie die angeblichen Polizisten um Verbindung mit einem Beamten der Polizeiwache Rodenkirchen, den sie persönlich kannte. Auf die veränderte Stimme ihres Bekannten reagierte sie misstrauisch – noch mehr, als er auf ihre persönlichen Fragen falsch antwortete. Als sie Nachbarn davon erzählte, rieten sie ihr, die “echte” Polizei zu informieren, was sie anschließend tat. Ihre Ersparnisse sicherte sie umgehend.
Insgesamt meldeten Bürgerinnen und Bürger der Polizei Köln am Montag über 25 Anrufe von Betrügern mit dem Ziel, Geld zu erbeuten. Eindrücklich appelliert die Polizei Köln: 1. Legen Sie bei Anrufen, in denen Sie nach Geld gefragt werden sofort auf und wählen Sie nach dem Freizeichen die “110”. 2. Übergeben Sie kein Bargeld an Personen. In der heutigen Zeit fragt niemand nach Bargeld. Fällige Zahlungen, insbesondere hohe Geldbeträge, werden überwiesen. 3. Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Nachbarn über die Masche. Das schützt Sie und Ihr Umfeld. (kw/he)