Die Corona-Pandemie hat für viele Veränderungen und Einschnitte im täglichen Leben seit dem Frühjahr 2020 gesorgt, auch in Koblenz. Wie sich das Leben seit Pandemiebeginn sukzessive verändert hat und welche Besonderheiten Covid-19 mit sich gebracht hat im Alltag, wird ganz besonders deutlich in einem neuen Fotobuch des Koblenzers Ernst Dolkemeier. Sein Werk stellte der frühere Lehrer der Berufsbildenden Schule Wirtschaft Koblenz jüngst Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz vor.
In den mehr als eineinhalb Jahren Pandemiegeschehen hatte Dolkemeier mit seiner Kamera stets einen treuen Begleiteter an seiner Seite. Egal, ob die fahrzeugfreie B9, die verwaiste Löhrstraße oder die Warteschlange vor dem Impfzentrum in der CGM Arena – der Koblenzer dokumentierte sie alle mit seiner speziellen Sicht auf die Dinge. Ein Vorteil war dabei für ihn sein Wohnort. Als Anwohner des Münzplatzes wohnt er an einem der Hauptplätze der Altstadt. „Der Münzplatz war und ist so etwas wie ein Spiegel, ein Brennglas“, findet Ernst Dolkemeier. Ein Brennglas, an dem sich die Gegensätze sehr gut zeigen: Hier zum Beispiel die feiernde, kostümierte Menschentraube an Karneval 2020 und dann der coronabedingt wie ausgestorben wirkende Platz nur knapp zwei Monate später. Fotografien, die den Betrachter beeindrucken.
Für Ernst Dolkemeier war mit Beginn der Corona-Pandemie schnell klar, dass er die Situation dokumentieren will. „Das ist eine Sache, die passiert nicht alle Jubeljahre. Das muss ich festhalten“, erinnert sich der Koblenzer an seine ersten Gedanken zu Beginn der Pandemie. Gesagt, getan. Er griff zu seiner Kamera und hielt fotografisch das Geschehen an Rhein und Mosel seit dem Frühjahr 2020 fest. „Manchmal war es trostlos, die Straßen, die Plätze so leer zu sehen“, blickt Ernst Dolkemeier auf die Hochphasen der Corona-Pandemie zurück. „Das waren teilweise surreale, fast gespenstische Bilder.“
Ein Buch hatte der frühere Lehrer zunächst nicht im Sinn, während er fleißig das Pandemiegeschehen dokumentierte, wie er selbst sagt: „Zunächst war ich mir nicht sicher, ob die Bilder es wert gewesen wären, diesen Aufwand zu betreiben.“ Ermutigt von seiner Ehefrau Vera Wagner-Weiser, seiner Familie und Buchhändler Ernst Heimes entschloss sich der Altstädter letztlich doch, seine Corona-Fotografien in einem Bildband zu bündeln. Ein Schritt, der richtig und wichtig war, wie die Koblenzer Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz findet: „Es ist eine Initiative, die gesellschaftliche Relevanz hat und ein zeitgeschichtliches Dokument ist. Wir alle haben diese Eindrücke erleben können, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Es ist wichtig, dass das Erlebte in Fotos festgehalten und für die Nachwelt erlebbar gemacht wird.“ Theis-Scholz dankte daher auch ausdrücklich Ernst Dolkemeier für sein Engagement und diesen wichtigen Beitrag zur Koblenzer Stadtgeschichte.
Wer selbst einmal in dem Bildband zur Corona-Pandemie in Koblenz schmökern möchte, der kann direkt mit dem Fotografen Kontakt aufnehmen. Seine Kontaktdaten sind im Internet unter www.dolkemeier.de abrufbar. Außerdem plant das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz die Aufnahmen in den kommenden Tagen auf www.kulturhaus-koblenz.de frei zur Verfügung zu stellen.
Bildunterzeile:Ernst Dolkemeier (Mitte) und seine Frau Vera Wagner-Weiser (rechts) präsentierten der Koblenzer Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz den eindrucksvollen Bildband des ambitionierten Hobby-Fotografen über die Corona-Pandemie in Koblenz. Foto: Stadt Koblenz/Egenolf