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Bisher rund 70 Wohnangebote für Ukrainer bei der Stadt Koblenz gemeldet

Seit Ende Februar sorgt der russische Angriff auf die Ukraine auch in Koblenz für Bestürzung, Ablehnung des Krieges und eine große Welle der Solidarität gegenüber flüchtenden Menschen aus dem osteuropäischen Staat.

Bisher sind Ukrainerinnen und Ukrainer hauptsächlich über private Kontakte in Koblenz untergekommen. Die Stadtverwaltung stellt sich allerdings darauf ein, dass in den kommenden Tagen auch vermehrt Menschen aus dem vom Krieg gebeutelten Land vonseiten des Landes Rheinland-Pfalz der Rhein-Mosel-Stadt zugewiesen werden. Hierfür sehen sich Oberbürgermeister David Langner und Bürgermeisterin Ulrike Mohrs allerdings gut aufgestellt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass wir allen geflüchteten Menschen, die nach Koblenz kommen, eine sichere Bleibe bieten können“, versichern beide.

Die Stadtverwaltung hat bereits wenige Tage nach dem die Angriffe in der Ukraine gestartet sind, einen Verwaltungsstab unter Beteiligung von Mitarbeitenden mehrere Ämter und Eigenbetriebe eingerichtet. „Hier wollen wir mit kurzen Wegen innerhalb der Verwaltung dafür sorgen, dass wir unter anderem den geflüchteten Menschen aus der Ukraine zielgerichtete Hilfe bieten können“, beschreibt Bürgermeisterin Ulrike Mohrs eines der Ziele des Gremiums. Neben Unterkünften, Sprach-, Betreuungs- und Lernangeboten sind auch finanzielle Unterstützungen einige der Themen, mit der sich der Verwaltungsstab in seiner intensiven Arbeit auseinandersetzt.

Auf der Homepage der Stadt Koblenz sind unter www.koblenz.de/ukraine auf Deutsch und Ukrainisch verschiedene Kontaktdaten, Hilfsangebote für Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Informationen für Koblenzerinnen und Koblenzer zur aktuellen Situation gebündelt, darunter ein Wohnungsportal. Sehr groß ist bisher die Bereitschaft, Wohnraum für Menschen aus dem osteuropäischen Land zur Verfügung zu stellen. „Rund 70 Unterkünfte, von ganzen Wohnungen bis zur Schlafcouch, wurden über das Wohnungsportal der Stadt bisher von Privatleuten angeboten. Das zeugt von der sehr großen Hilfsbereitschaft der Koblenzerinnen und Koblenzer. Diesen Menschen gebührt genauso mein großer Dank wie all jenen, die sich in irgendeiner Weise für die geflüchteten Menschen engagieren“, sagt Oberbürgermeister David Langner.

Abgesehen von Privatunterkünften läuft zurzeit auch die Vorbereitung für Sammelunterkünfte. Zudem wurden auch Hotels vonseiten der Stadtverwaltung angefragt, inwieweit sie vorrübergehend Wohnraum für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine bereitstellen können. „Teilweise stellen Hotels bis zu 30 Zimmer zur Verfügung, um Ukrainerinnen und Ukrainer aufzunehmen“, freut sich Bürgermeisterin Ulrike Mohrs auch über die in dieser Branche vorherrschende, große Hilfsbereitschaft.

Von Sachspenden-Anfragen bittet die Koblenzer Stadtverwaltung unterdessen noch abzusehen. „Sobald uns Menschen vom Land zugewiesen werden, werden wir zielgerichtet zu konkreten Sachspenden auf koblenz.de aufrufen“, bitten Langner und Mohrs noch um etwas Geduld.

Beide rufen aber dazu auf, dass Menschen, die aus der Ukraine nach Koblenz geflohen sind und bisher schon in privaten Zimmern untergekommen sind, sich mit der Ausländerbehörde im Ordnungsamt in Verbindung setzen und einen Termin ausmachen. Hier werden die geflüchteten Menschen dann auch registriert. Ihnen stehen im Anschluss unter anderem finanzielle Mittel nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu, die sie nach der Registrierung beim Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales beantragen können.

Sollten unterdessen über private Transporte Busse mit Ukrainerinnen und Ukrainern Koblenz ansteuern, die noch keine konkrete Unterkunft in Koblenz haben, bittet die Stadtverwaltung darum, hier zunächst die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Trier anzufahren, von wo aus die Menschen im Anschluss auf die Kommunen in Rheinland-Pfalz verteilt werden. „In Trier bestehen bessere Möglichkeiten, um die Menschen sofort unterzubringen, zu registrieren und auch medizinisch zu versorgen“, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Mohrs das Vorgehen.

Um Solidarität bittet unterdessen der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner nicht nur mit den geflüchteten Menschen aus der Ukraine, sondern auch mit den in Koblenz lebenden Russinnen und Russen. In den vergangenen Tagen gab es unter anderem Medienberichte, die von Anfeindungen in der Region rund um Koblenz gegenüber Menschen aus Russland berichten. „Es ist ein Krieg, den ein Präsident, nämlich Wladimir Putin, führt und für den das russische Volk nicht verantwortlich ist. Anfeindungen gegen Russinnen und Russen, die in Koblenz leben, sind daher das falsche Signal. Wir wollen solidarisch gemeinsam zusammenstehen. Ich weiß auch, dass viele Menschen aus Russland, die hier in Koblenz leben, diesen Krieg verurteilen“, sagt David Langner abschließend.

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