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Blutbad mit Tomahawkbeil – Täter auf der Flucht!
Herten (NRW) – Wilde Kampfszenen auf dem Europaplatz in Herten: Mehrere Männer schreien, streiten, schlagen zu. Einer hat ein Tomahawk in der Hand – und richtet mit der Streitaxt ein Blutbad an!
Jemand ruft laut: „Hört auf, Jungs!“. Während die ersten Augenzeugen am Samstag kurz vor 16 Uhr den Notruf der Polizei wählen, filmt ein Mann das schreckliche Verbrechen im Ruhrgebiet.
Polizeieinsatz wegen Axt-Angriff in Herten
Minuten später bremsen die ersten Streifenwagen der Polizei in der Fußgängerzone von Herten (NRW). Zwei junge Männer (22 und 28) liegen blutend auf dem Boden. Sie werden später von Notärzten versorgt, auch der Rettungshubschrauber „Christoph 8“ wird angefordert. Zunächst hieß es, bei einem der Opfer könne auch Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden.
Streit unter Männern eskaliert
In einem Café nehmen Polizisten einen Verdächtigen fest. Polizisten führen den Libanesen (53) in Handschellen ab. Polizeisprecher Andreas Lesch: „Mehrere Männer waren in Streit geraten. Die genaue jeweilige Tatbeteiligung ist noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“ Neben der Axt seien möglicherweise weitere Waffen eingesetzt worden, Zeugen berichteten zunächst auch von einem Messer.
Stundenlang hatten Kriminaltechniker am Tatort Spuren gesichert, Kommissare befragten Zeugen, sollen aber auf eine Mauer des Schweigens gestoßen sein. „Zu den Hintergründen der Auseinandersetzung können bislang noch keine Angaben gemacht werden“, so Lesch.
Axt-Mann auf der Flucht
Polizei und Staatsanwaltschaft werten die Attacke als versuchtes Tötungsdelikt, in Recklinghausen wurde eine Mordkommission eingerichtet. Die Videoaufnahmen, die sich in sozialen Medien rasant verbreiteten, liegen inzwischen auch den Ermittlern vor. Der Mann, der dort die Axt schwingt und auf eines der Opfer einschlägt, ist geflüchtet. Noch konnte er nicht ermittelt werden, hieß es am Sonntag.
Die beiden Opfer, ein 22-Jähriger aus Herne mit türkischem und belgischem Pass und ein 28-jähriger Deutscher aus Herten, werden weiterhin im Krankenhaus behandelt.
Die Kripo bittet um Hinweise zu dem Verbrechen, Tel. 0800 2361 111.