Bundespolizei vollstreckt Geld- und Freiheitsstrafen
Kiefersfelden (A93) / Rosenheim –
Die Bundespolizei hat bei Grenzkontrollen an der A93 am Dienstag (7. Januar) die Reise eines gesuchten tรผrkischen Staatsangehรถrigen wegen einer offenen Geldstrafe unterbrochen. Tags zuvor trafen die Beamten in der Kontrollstelle auf eine Italienerin, gegen die ein Haftbefehl vorlag. Dieser Feststellung gingen die Verhaftungen eines Kroaten sowie eines Bulgaren an der Inntalautobahn voraus. Beide Mรคnner mรผssen lรคngere Freiheitsstrafen verbรผรen.
Der Tรผrke, der lediglich eine รถsterreichische Asylkarte mitfรผhrte, war Beifahrer eines in รsterreich zugelassenen Autos. Mithilfe seiner Personalien fanden die Bundespolizisten heraus, dass er aufgrund eines Strafbefehls des Amtsgerichts Laufen wegen eines Verstoรes gegen das Aufenthaltsgesetz eine Geldstrafe von rund 1.200 Euro zu zahlen hatte. Der 22-Jรคhrige verfรผgte zunรคchst nicht รผber diese Summe, allerdings legten seine Mitfahrer zusammen und zahlten den geforderten Betrag. Somit blieb ihm die Ersatzhaft erspart. Da er jedoch keine Papiere fรผr den geplanten Aufenthalt in Deutschland besaร, wurde er mit einer Anzeige wegen illegalen Einreiseversuchs im Gepรคck nach รsterreich zurรผckgewiesen.
Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis hatte das Amtsgericht Bamberg eine Geldstrafe von rund 1.000 Euro einschlieรlich Verfahrenskosten gegen eine Italienerin angeordnet. Die 46-Jรคhrige musste ihre Busreise unterbrechen, um die ausstehenden Justizschulden zu begleichen. Nachdem ihr dies gelungen war,
konnte sie ihre Fahrt in Richtung Mรผnchen fortsetzen.
Fรผr einen bulgarischen Businsassen blieb die Fahrt hingegen beendet.
Wie sich bei der Personalienรผberprรผfung herausstellte, war dem 35-Jรคhrigen das Freizรผgigkeitsrecht vom Auslรคnderamt Hamburg aberkannt worden. Er hatte Deutschland verlassen mรผssen, nachdem er einen Teil seiner in der Vergangenheit von der Hamburger Justiz verhรคngten Haftstrafen wegen schweren Raubs und Diebstahls “abgesessen” hatte. Mit seiner Rรผckkehr in die Bundesrepublik wurden die Restfreiheitsstrafen von insgesamt 449 Tagen fรคllig. Die Rosenheimer Bundespolizei brachte den Bulgaren in die Justizvollzugsanstalt Bernau.
Dort fand sich auch ein Kroate wieder, der ebenfalls mit einem italienischen Reisebus unterwegs war. Bei seiner Kontrolle schlug der Polizeicomputer Alarm, weil er wegen eines frรผheren Verstoรes gegen das Freizรผgigkeitsgesetz gesucht wurde. Das Amtsgericht Offenbach hatte eine Geldstrafe in Hรถhe von 4.900 Euro festgesetzt. Da der 37-Jรคhrige nicht รผber die entsprechenden finanziellen Mรถglichkeiten verfรผgte, blieb ihm nichts anderes รผbrig, als die vom Gericht ersatzweise festgelegte 120-tรคgige Haft anzutreten. Die Bundespolizisten lieferten ihn ins Bernauer Gefรคngnis ein.
