Chemieunfall im Schulzentrum West sorgt für Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst
Ein Chemieunfall im Schulzentrum West hat am Freitagmorgen für einen umfangreichen Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gesorgt. Im Gebäude des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums an der Erfurter Straße trat eine Chemikalie aus, die bei zahlreichen Schülerinnen und Schülern Übelkeit auslöste.
Defektes Chemikaliengefäß löst Geruchsbelästigung aus
Gegen 08:35 Uhr stellte eine Lehrkraft während der Unterrichtsvorbereitung einen Defekt an einer im Chemikalienschrank gelagerten Flasche fest. Nach aktuellem Kenntnisstand enthielt das Behältnis Pentansäure. Aufgrund eines beschädigten Deckels liefen etwa 10 bis 15 Milliliter der Flüssigkeit in die vorgesehene Auffangschale aus.
Beim Aufräumen kam die Lehrkraft mit der Substanz in Kontakt und begab sich zur Reinigung der Hände in eine nahegelegene Toilette. Dort verbreitete sich der stark übelkeitserregende Geruch rasch im Schulgebäude. Kurz darauf klagten mehrere Schülerinnen und Schüler über Brechreiz und Unwohlsein.
Mehrere Schüler medizinisch untersucht
Nach telefonischer Rücksprache mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima schlossen die Behörden eine ernsthafte Gefährdung aus. Dennoch sichtete der Notarzt alle betroffenen Personen aus medizinischer Vorsicht. Die Zahl der Betroffenen stieg nach dem Eintreffen der Feuerwehr von zunächst drei auf insgesamt elf Schülerinnen und Schüler an.
Der Rettungsdienst dokumentierte alle Fälle und transportierte die betroffenen Jugendlichen zur weiteren Abklärung in umliegende Krankenhäuser. Die betroffene Lehrkraft zeigte keine gesundheitlichen Beschwerden und nahm später wieder am Unterrichtsbetrieb teil.
Feuerwehr lüftet Gebäude und richtet Sammelstellen ein
Ein Trupp der Feuerwehr sicherte das beschädigte Chemikaliengefäß unter Atemschutz und brachte es ins Freie. Anschließend belüfteten die Einsatzkräfte sämtliche betroffenen Bereiche des Schulgebäudes durch gezielte Querlüftung.
Zusätzlich richteten die Einsatzkräfte eine Notdekontaminationsstelle sowie eine Patientensammelstelle ein, um eine strukturierte medizinische Versorgung sicherzustellen. Der Einsatz dauerte rund zwei Stunden und endete gegen 10:30 Uhr.
Rund 50 Einsatzkräfte vor Ort
An dem Einsatz beteiligten sich etwa 50 Einsatzkräfte. Die Feuerwehr rückte mit zwölf Fahrzeugen an, der Rettungsdienst mit sieben weiteren Fahrzeugen. Eingesetzt waren Einheiten der Berufsfeuerwehr der Wachen Mitte und West sowie die Löschzüge Mitte, Tiefenbroich, Lintorf und Breitscheid. Die Polizei unterstützte die Maßnahmen am Schulgelände.
Die gesicherte Chemikalie übergaben die Einsatzkräfte an die Schulleitung, die sich eigenverantwortlich um die fachgerechte Entsorgung und Reinigung kümmert. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt.
Weitere aktuelle Meldungen zu Einsätzen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst findest Du in unserem Bereich News sowie unter Deutschland. Informationen zu Gefahrenstoffen stellt unter anderem das Umweltbundesamt bereit.
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