Propionsäure-Unfall in Zeven
Am Montagvormittag kam es in Zeven (Landkreis Rotenburg/Wümme) zu einem größeren Chemieunfall.
Zahlreiche Feuerwehren aus der Samtgemeinde Zeven und umliegenden Orten, der Gefahrgutzug sowie der Rettungsdienst rückten zu einem Gefahrguteinsatz an der B71 aus.
Traktoranhänger kippt im Kreisverkehr um
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte lag der Anhänger eines Traktors im Kreisverkehr auf der Seite.
Er war mit vier IBC-Containern beladen, die Propionsäure enthielten. Zwei dieser Behälter wurden beschädigt,
sodass größere Mengen der ätzenden Flüssigkeit austraten.
Der Fahrer versuchte zunächst selbst, die Ausbreitung zu stoppen, erlitt dabei jedoch Verätzungen im Gesichtsbereich und wurde
vom Rettungsdienst in eine Bremer Klinik gebracht.
Weiträumige Sperrung und Schutzmaßnahmen
Die Feuerwehr sperrte den gesamten Bereich um den Kreisverkehr weiträumig ab.
In Abstimmung mit der Polizei erfolgte eine vollständige Sperrung der B71, um unbefugten Zutritt zu verhindern.
Auch umliegende Gewerbebetriebe wurden vorsorglich evakuiert. Spezialkräfte des Gefahrgutzuges führten Messungen durch und
bestätigten die ausgelaufene Substanz als Propionsäure.
Eindämmung der Säure und Umfüllarbeiten
Die Einsatzkräfte dichteten die beschädigten Container provisorisch ab, um den weiteren Austritt zu stoppen.
Auslaufende Flüssigkeit wurde mit Chemikalienbindemitteln aufgenommen. Um die Umwelt zu schützen, errichtete die Feuerwehr Sperren und Barrieren an den Einläufen der Oberflächenentwässerung. Dennoch gelang bereits vor Eintreffen der Feuerwehr eine nicht unerhebliche Menge der Säure in die Kanalisation, weshalb diese mit Messgeräten auf eine mögliche Ausbreitung geprüft wurde.
In Zusammenarbeit mit dem Gefahrgutzug wurde die restliche Propionsäure mit einer speziellen Gefahrstoffpumpe in intakte Ersatzbehälter umgefüllt. Eine Fachfirma übernahm anschließend die Spezialreinigung der kontaminierten Fahrbahnflächen sowie die fachgerechte Entsorgung der Bindemittel.
Einsatz dauerte mehrere Stunden
Die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen zogen sich über mehrere Stunden hin. Der betroffene Bereich blieb bis in den Nachmittag gesperrt. Ein Sprecher der Feuerwehr betonte, dass durch das schnelle Eingreifen eine größere Umweltgefährdung verhindert werden konnte.
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Externe Informationen zur chemischen Substanz Propionsäure stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bereit.
