CORONA FAKTEN CHRONIC
Mรผnchen (ots)
Am gestrigen Montagmorgen meldete sich ein Feuerwehrbeamter der Feuerwache Mรผnchen Schwabing vor Dienstbeginn von zu Hause aus bei seinem Vorgesetzten krank, da er leichte Erkรคltungssymptome zeigte. Gemรคร den gรผltigen Handlungsrichtlinien und Sicherheitsvorkehrungen der Berufsfeuerwehr im Rahmen der Pandemie begab er sich nicht zum Dienst, sondern blieb in vorsorglicher hรคuslicher Selbstisolation. Durch die Fรผhrungskrรคfte der Feuerwache wurden sofort die fรผr diesen Fall vorgeplanten Maรnahmen gestartet: Der betroffene Mitarbeiter vereinbarte noch fรผr denselben Vormittag einen Testtermin in einem Testzentrum und in der Feuerwache wurden erweiterte Schutzmaรnahmen eingeleitet.
Die geltenden Schutzmaรnahmen wie erweiterte Hygienemaรnahmen, das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung und das Abstandsgebot werden bei der Berufsfeuerwehr als Bestandteil der kritischen Infrastruktur seit Beginn der Pandemie konsequent umgesetzt. Da sich der betroffene Kollege weniger als 48 Stunden vor Beginn seiner Erkรคltungssymptome im Dienst auf der Feuerwache befunden hatte, konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich trotz bestehender Schutzmaรnahmen weitere Kolleg*innen bereits infiziert hatten. Deshalb lag der Schwerpunkt auf den Tests der gesamten im Dienst befindlichen Wachmannschaft, um eine mรถgliche, unbemerkte weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Fรผr einen solchen Fall hรคlt die Berufsfeuerwehr speziell geschulte Kollegen fรผr die Durchfรผhrung von Tests vor. Dadurch war es mรถglich, sofort die gesamte betroffene Wachmannschaft der Feuerwache Schwabing zu testen. Es wurden sowohl sogenannte “Antigen-Tests” (Schnelltest) als auch PCR-Tests durchgefรผhrt. Durch Schnelltests wurde sowohl die Infektion des ersten Kollegen bestรคtigt als auch zwei weitere Kollegen identifiziert, die unbemerkt infiziert waren. Die betroffenen Kollegen wurden sofort aus dem Einsatzdienst genommen, begaben sich in Quarantรคne und meldeten ihre Infektion dem zustรคndigen Gesundheitsamt ihres Wohnortes. Gemรคร vorbereiteten Plรคnen wurden durch die Berufsfeuerwehr unverzรผglich die Kontaktpersonen der betroffenen Kollegen ermittelt und isoliert, noch bevor offizielle Maรnahmen der Gesundheitsรคmter erfolgten. Insgesamt gab es 16 Kolleg*innen der betroffenen Wachabteilung der Feuerwache Schwabing, die Kontakt zu den Infizierten hatten und vorlรคufig als Kontaktperson 1 eingestuft, aus dem Dienst genommen wurden und sich in hรคusliche Selbstisolation begaben.
Aufgrund des gehรคuften Auftretens von Infektionen auf der Feuerwache Schwabing entschied sich der Dienststellenleiter der Branddirektion, Oberbranddirektor Wolfgang Schรคuble, am spรคten Nachmittag, vorsorglich die gesamte Wachmannschaft aus dem Dienst zu nehmen. Die Sicherheit der Mรผnchner Bรผrger*innen war durch die durchgefรผhrten Maรnahmen zu keiner Zeit gefรคhrdet. Bei einem Ausfall einer Feuerwache ist es gรคngige Praxis, dass diese durch andere Einsatzkrรคfte besetzt wird. So konnte gestern und heute Nacht durchgรคngig eine Mindestbesatzung von anderen Wachen der Berufsfeuerwehr die Feuerwache Schwabing besetzen und von dort ohne Zeitverzug zu Einsรคtzen ausrรผcken. Auch die Einsatzkrรคfte der Freiwilligen Feuerwehr der Abteilung Mitte, deren Standort ebenfalls auf dem Gelรคnde der Feuerwache Schwabing liegt, unterstรผtzten zeitweise die Kolleg*innen der Berufsfeuerwehr. Diese Vorgehensweise ist auch auรerhalb der Pandemie รผblich, wenn eine Wache z.B. aufgrund eines lรคngeren Einsatzes nicht besetzt ist. Insofern konnte die Berufsfeuerwehr auf bestehende und bewรคhrte Konzepte zurรผckgreifen. Die ebenfalls auf der Feuerwache Schwabing beheimatete Integrierte Leitstelle, in der fรผr die gesamte Stadt und den Rettungsdienst des Landkreises Mรผnchen die Einsรคtze koordiniert werden, war zu keiner Zeit betroffen. Hier bewรคhrten sich die, im Vorfeld getroffenen, Schutzmaรnahmen, durch die das Personal der Leitstelle konsequent vom Personal der Feuerwache getrennt wurde, um hier vorsorglich mรถgliche Querinfektionen zu verhindern. Die betroffene Wachmannschaft beginnt heute turnusgemรคร ihre mehrtรคgige Freischicht. Im Dienst befinden sich deshalb regulรคr andere Wachmannschaften, die nicht betroffen sind und keinen Kontakt zur betroffenen Wachmannschaft hatten. Der Dienstbetrieb und die Einsatzfรคhigkeit der Feuerwache Schwabing war deshalb zu keiner Zeit gefรคhrdet und ist auch weiterhin sichergestellt.
Bereits in der zurรผckliegenden Freischicht meldeten zwei Einsatzkrรคfte eine Infektion, hatten jedoch keinen Kontakt zur Wachmannschaft. So sind derzeit insgesamt fรผnf Kolleg*innen der Feuerwache Schwabing betroffen. Zusรคtzlich befinden sich 16 Kolleg*innen in Quarantรคne.
Die betroffene Wachschicht wurde mittels Personalumschichtung ausreichend aufgefรผllt und ist uneingeschrรคnkt einsatzbereit. Alle betroffenen Feuerwehrbeamten zeigen bisher keine oder nur leichte Symptome und befinden sich in hรคuslicher Quarantรคne.
