Darkenet Kinderporno-Forum – Server in Keller einen Kirchen-Kinderheim
NRW - HESSEN - Polizei - SOKO
Am Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess gegen die vier Betreiber einer der größten Kinderporno-Plattformen im Darknet!
Moderator des Forums „Boystown“ mit 400 743 Nutzern war Programmierer Alexander G. (49), der laut Anklage in einem winzigen oberbayerischen Dorf sogar seine eigenen Kinder missbrauchte!
Um seine pädophilen Freunde bei Laune zu halten, installierte G. sogar Spycams im eigenen Badezimmer, um seine Kinder beim Baden und Toilettengang zu filmen. Einen Server für den Chat „HiddenPeople“ versteckte er an seinem Arbeitsplatz, einem kirchlichen Kinderheim der Salesianer Don Bosco. Hier war G. als Programmierer beschäftigt. Selbst während seiner Arbeitszeit, bis zu zehn Stunden täglich moderierte G. als „Jaydon“ und „Newbee“ die Foren mit Namen wie „Hardcore“, „Kindergarten“ oder „Toddlers“, postete selbst kinderpornografische Geschichten, in denen er angeblich seinen eigenen Missbrauch durch den Stiefvater aufarbeitete („Dennis und seine Familie“).
Kinderpornografische Darknet-Plattform „BOYSTOWN“ abgeschaltet!
Mindestens seit Juni 2019 existierte die kinderpornografische Plattform, zuletzt zählte sie mehr als 400.000 Mitglieder. (1/2) pic.twitter.com/F7PvEYsSrV
— Bundeskriminalamt (@bka) May 3, 2021
Die Tauschgeschäfte liefen über den Server der Firma Mivo Cloud in Moldawien, den Alexander G. mit Bitcoins aus einem Umtausch-Automaten in Holzkirchen bezahlte. Obwohl er das eingezahlte Geld vorher „gewaschen“ hatte, kamen die Fahnder G. durch Support-Anfragen bei der moldawischen Firma auf die Spur: Diese übermittelte die verwendeten IP-Adressen, die direkt zu G. führten. Am 13. April 2021 wurde er im Keller seines Hauses vorm PC von Spezialeinheiten überrumpelt.
Schrecklich: G.’s Ex-Frau wusste, dass er sich vor ihrem Sohn schon mal selbstbefriedigt hatte, beließ es aber bei einem Therapie-Gespräch bei der Caritas. In den Vernehmungen gestand G. schließlich sogar noch den Missbrauch an einem Neunjährigen 1994 – die Tat ist aber verjährt.
G.’s mitangeklagter Freund Christian Manfred K. (60) hatte ebenfalls eine einschlägige „Karriere“ hinter sich: Er ist wegen Exhibitionismus und sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft. Im Chat mit Alexander G. schrieb er: „Wenn die Bullen jemals herauskriegen, mit wie vielen Jungs und Mädels ich rumgemacht habe, kriege ich sofort Sicherungsverwahrung!“
Neben Christian K. und Alexander G. müssen sich auch Andreas G. (41) und der in Paraguay festgenommene Fritz Otto K. (66) für den Betrieb des schlimmsten Kinderporno-Rings aller Zeiten vor Gericht verantworten.
Gegen diverse „Boystown“-Nutzer laufen weltweit weitere Ermittlungsverfahren.
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