Es wird wieder ein bundesweit gültiges Günstig-Ticket für den ÖPNV geben: Bund und Länder einigen sich auf ein 49 Euro teures “Deutschlandticket”. Laut Verkehrsminister Wissing soll das Ticket so schnell wie möglich eingeführt werden. Der Preis könnte im Laufe der Zeit allerdings steigen.
Für Millionen Fahrgäste kommt im nächsten Jahr ein bundesweites 49-Euro-Monatsticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Bund und Länder einigten sich über offene Finanzierungsfragen beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Geplant ist ein digitales, deutschlandweit gültiges “Deutschlandticket” zum Preis von 49 Euro pro Monat im monatlich kündbaren Abonnement.
Die Einigung bei Finanzfragen sieht vor, dass Bund und Länder sich die Kosten für das 49-Euro-Ticket von insgesamt drei Milliarden Euro im Jahr teilen. Die Länder hatten eine Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel von diesem Jahr an zur Bedingung gemacht, dass sie ein 49-Euro-Ticket mitfinanzieren. Der Bund hatte vor den Beratungen mit den Ländern angeboten, diese Mittel zu erhöhen. Mit den Regionalisierungsmitteln bestellen die Länder Bahn- und Busverbindungen bei den Verkehrsunternehmen.
Das “Deutschlandticket” soll nach den Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing so schnell wie möglich eingeführt werden. Ziel sei ein Start zum Jahreswechsel, sagte Wissing in Berlin. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hatte diesen Zeitpunkt zuvor angezweifelt. Der Grünen-Politiker sagte den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, möglicherweise komme es erst am 1. März oder 1. April. Die Umsetzung sei aufwendig. Der Länderanteil in Höhe von 1,5 Milliarden Euro müsse in den Haushalten der Länder verankert werden.
“Eine echte Entlastung”
Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer von den Grünen lobte die nun beschlossene Einigung. Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz sagte: “Das 9-Euro-Nachfolgeticket “Deutschlandticket’ ist eine echte Entlastung im Portemonnaie vieler Pendler.”
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich Mitte Oktober grundsätzlich auf ein 49-Euro-Ticket als Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer verständigt. Finanzfragen waren aber noch offen. Das millionenfach gekaufte 9-Euro-Ticket hatte im Juni, Juli und August für je einen Monat Fahrten in Bus und Bahn ermöglicht.
Die Verkehrsminister planen für den 49-Euro-Nachfolger eine Einführungsphase von zwei Jahren. Ab dem zweiten Jahr könnte das Ticket teuer werden. Geplant ist eine “Dynamisierung” in Form eines automatischen Inflationsausgleichs.
NTV – BILD – WELT