Demonstration in Mitte โ Journalist mit Holzlatte geschlagen
Wรคhrend und im Nachgang eines Aufzuges, der gestern Abend unter dem Motto โDemonstration gegen die israelische Aggression in Palรคstinaโ durch Mitte zog, kam es zu mehreren Freiheitsbeschrรคnkungen und Freiheitsentziehungen, unter anderem, nachdem ein 19-jรคhriger Versammlungsteilnehmer einen Journalisten mit einer Holzlatte geschlagen hatte.
Der Aufzug startete gegen 18.25 Uhr mit รผber 2000 Teilnehmenden vom Alexanderplatz und wuchs im Laufe der Demonstration auf rund 3000 Teilnehmende an.
Wรคhrend des Aufzuges wurden immer wieder israelfeindliche Sprรผche skandiert. Die Polizei musste auรerdem mehrfach mittels Lautsprecherdurchsagen auf die Hygieneschutzmaรnahmen hinweisen, da einzelne Teilnehmende keine Mund-Nasen-Bedeckungen trugen.
Zur Dokumentation wurden deshalb wรคhrend der Demonstration Verstรถรe durch Videoaufnahmen dokumentiert.
Als der Aufzug gegen 19.20 Uhr den zwischen Polizei und dem Anmelder vereinbarten Endplatz Unter den Linden/Wilhelmstraรe erreichte, beobachteten Polizeikrรคfte, wie ein Teilnehmer der Demonstration mit einer Holzlatte auf einen Kameramann einschlug. Der 19-Jรคhrige wurde umgehend festgenommen und seine Personalien festgestellt. Gegen ihn wird nun wegen gefรคhrlicher Kรถrperverletzung ermittelt. Der Kameramann erlitt leichte Verletzungen, verzichtete jedoch zunรคchst auf eine รคrztliche Behandlung.
Unmittelbar nachdem der Aufzug den Endplatz erreicht hatte, beendete der Versammlungsleiter die Demonstration. Ehemalige Teilnehmende strรถmten davon. Hierbei kam es unter anderem zu einem Steinwurf auf einen Polizeibeamten, der am Helm getroffen wurde und unverletzt blieb. Zudem zรผndeten Unbekannte Pyrotechnik unter einem stehenden Polizeifahrzeug, der Fahrer erlitt hierbei ein Knalltrauma. Polizeikrรคfte begleiteten grรถรere Gruppen ehemaliger Teilnehmender und fรผhrten Freiheitsbeschrรคnkungen und Freiheitsentziehungen aufgrund von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten durch, die wรคhrend der Demonstration dokumentiert worden waren. Insgesamt 53 Personen, davon zwei Frauen, wurden vorlรคufig festgenommen. Die Polizei leitete neun Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen gefรคhrlicher Kรถrperverletzung, Widerstands, tรคtlichen Angriffs, Sachbeschรคdigung und Beleidigung ein und fertigte zudem 28 Anzeigen wegen Verstรถรen gegen die Infektionsschutzmaรnahmenverordnung.
