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Der Kreis Neuwied bereitet sich auf Katastrophen vor

23. August 2021 5 Min. Lesezeit
รผbung

Hรคtte auch den Kreis Neuwied eine Katastrophe wie in Ahrweiler heimsuchen kรถnnen? Gewiss. Hรคtten bei einer Flut im Wied- oder Sayntal Todesfรคlle zumindest in dieser Zahl verhindert werden kรถnnen? โ€žWir hoffen es natรผrlich. Aber das zu behaupten, wรคre vermessenโ€œ, gibt Holger Kurz zu und ergรคnzt: โ€žIch weiรŸ, dass wir fรผr solche Fรคlle eine gut ausgebildete Technische Einsatzleitung haben, auf die ich bauen kann. Ob wir aus den uns zur Verfรผgung gestellten Informationen genau die richtigen Konsequenzen gezogen hรคtten, wage ich aufgrund der Dynamik und der Schnelligkeit der Ereignisse wie im Ahrtal nicht zu beantworten.โ€œ Als Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur (BKI) ist er im Kreis Neuwied gemeinsam mit Landrat Achim Hallerbach federfรผhrend fรผr den Schutz der Bevรถlkerung verantwortlich. Was beide versichern kรถnnen: Sie arbeiten am Thema, gemeinsam mit anderen โ€“ und das nicht erst seit sechs Wochen.

So berichtet Kurz, dass seit 2014 ein rund 60-kรถpfiges Krisenstabsteam fรผr den Kreis Neuwied ausgebildet worden ist. In Zusammenarbeit mit der Bundesakademie fรผr Bevรถlkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde das bundesweite Pilotprojekt โ€žNachhaltige Stabsarbeitโ€œ aufgelegt, bei dem die Mitglieder der Technischen Einsatzleitung des Landkreises intensiv in der Stabsarbeit geschult worden sind. Hรถhepunkt dieser Ausbildungsreihe war eine Stabsรผbung in Neuwied รผber mehrere Tage, bei der ein extremes Rheinhochwasser mit einer รœberflutung des Neuwieder Deiches angenommen wurde. Die seit 2015 angeschaffte Ausstattung fรผr die Technische Einsatzleitung – zwei Einsatzleitwagen, Mehrzweckfahrzeug und Materialanhรคnger – sowie die begonnene Einfรผhrung einer elektronischen Fรผhrungsunterstรผtzungssoftware hat sich an der Ahr absolut bewรคhrt.

Parallel laufen seit 2019 Vorkehrungen, ein Katastrophenschutzzentrum bestehend aus einem Fรผhrungs- und Lagezentrum, sowie einem Zentrallager fรผr den Katastrophenschutz einzurichten. Mit dem Neubau von Gebรคuden fรผr die Abfallwirtschaft (AรถR) des Kreises ist das bisherige โ€žStammhausโ€œ im Gewerbegebiet Distelfeld freigeworden. Auf Initiative von Landrat Achim Hallerbach wird dieser Standort als kรผnftiges Katastrophenschutzzentrum hergerichtet. Hier wird ein Stabsraum mit entsprechender moderner digitaler Technik und Notstromversorgung installiert. Bisher muss eine solche Zentrale immer erst in einem Feuerwehrgerรคtehaus oder in der Kreisverwaltung zeitaufwรคndig aufgebaut werden. Und selbst der bisherige provisorische Stabsraum der Kreisverwaltung ist nicht hochwasserfrei. Bei akuten Lagen geht hierdurch sehr viel Zeit verloren. Rund 750.000 Euro sind dafรผr eingeplant. Dass es noch nicht zur Umsetzung kam, lag an der Corona-Pandemie. Das Gebรคude wurde erst einmal notgedrungen als Fieberambulanz genutzt. Gesundheitsamt und Bundeswehr machten hier die Abstriche fรผr PCR-Tests und verfolgten die Kontakte von Infizierten nach.

Ein Problem, dass es derzeit auch im Kreis Neuwied gibt, ist die fehlende Mรถglichkeit, die Bevรถlkerung per Sirene zu warnen. Darauf haben Kurz und Hallerbach bei einer Informationsveranstaltung mit den Bรผrgermeistern und den Wehrleitern des Kreises im Juni eindringlich hingewiesen. โ€žDa ist seit Jahren dringender Handlungsbedarf, da mรผssen wir ran. Das war immer unsere Aussageโ€œ, betont Hallerbach entschlossen und erklรคrt, dass sich die vom Land versprochene Einfรผhrung des digitalen Alarmierungsnetzes, die das Sirenenproblem zu weiten Teilen lรถsen wรผrde, bislang immer wieder verschoben hat. โ€žMit der Aussicht auf digitale Alarmierung, fรผr die wir die durchaus zahlreich vorhandenen Sirenen dann nur umrรผsten mรผssen, erschien es bislang wenig sinnvoll, noch kurz vorher groรŸe Summen in die alte Technik zu investierenโ€œ, fรผhrt er aus.

Sirenen, so macht Kurz weiter deutlich, sind aber auch nicht alles. Denn neben der Alarmierung muss die Bevรถlkerung auch informiert werden. โ€žEs ist es Zusammenspiel mehrere Systeme. Verschiedene Mรถglichkeiten mรผssen sich sinnvoll ergรคnzenโ€œ, sagt der BKI und nennt Warn-Apps wie KatWarn und NINA, Lautsprecherdurchsagen, aber auch Radio und Fernsehen als Beispiele. Der Kreis Neuwied hat deshalb zwรถlf neue mobile Sirenen fรผr Lautsprecherdurchsagen angeschafft. Mit den vorhandenen Anlagen sind nunmehr je zwei Mobile Lautsprechersysteme in jeder Verbandsgemeinde vorhanden.ย 

Ein weiteres groรŸes Thema in den Besprechungen mit Bรผrgermeistern und Wehrleitern ist das der Notstromversorgung. Bei flรคchendeckenden Ausfรคllen bzw. bei einer derartigen Katastrophenlage steht auch die Stromversorgung im Mittelpunkt des Geschehens. โ€žOhne Strom gibt es keinen Treibstoff. Ohne Strom sind Menschen mit medizinischer, pflegerischer Versorgungstechnik im eigenen Zuhause gefรคhrdet. Ohne Strom gibt es keine Kommunikationโ€œ, macht Hallerbach deutlich. Deshalb hat der Kreis in seinem diesjรคhrigen Haushalt Investitionsmittel fรผr neue Notstromaggregate berรผcksichtigt. Derzeit lรคuft die Ausschreibung zur Beschaffung. โ€žAuch hier werden wir die Defizite der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufarbeiten und ein abgestimmtes Notstromversorgungskonzept mit den Energieversorgern in unserem Landkreis erstellenโ€œ, betonen Landrat und BKI. Dabei mรผssen ebenfalls die wichtigsten Versorgungseinrichtungen eingebunden werden. Es kรถnne nicht jedes Haus in die Versorgungsplanung aufgenommen werden, hier mรผsse auch an die eigenverantwortliche Absicherung appelliert werden.

Dazu passt, dass derzeit gemeinsam mit der Stadt Neuwied, aber gedacht fรผr den gesamten Landkreis und in Abstimmung mit den Wehrleitern, ein Logistik- und Transportkonzept erarbeitet worden ist. Aktuell wird der Fรถrderantrag vorbereitet. Das Konzept beinhaltet gelรคndegรคngige Fahrzeuge, Wechselladerfahrzeuge und dazu passende Abrollbehรคlter mit den entsprechenden technischen Ausstattungen. โ€žDas muss angesichts der Erkenntnisse aus der Katastrophe sicherlich noch einmal รผberarbeitet und angepasst werdenโ€œ, gibt Holger Kurz zu bedenken.

Mit der Bundesakademie fรผr Bevรถlkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist ebenfalls eine Schulung fรผr den Verwaltungsstab der Kreisverwaltung in Planung. Diese war bereits fรผr das vergangene Jahr vorgesehen, wurde aber wegen Corona verschoben und soll jetzt im November stattfinden.

โ€žDie Gefahrenabwehr ist ein sehr komplexes Themaโ€œ, sagt Landrat Achim Hallerbach und verspricht: โ€žWir machen uns viele Gedanken, wie wir den Katastrophenschutz stรคrken kรถnnen und werden aus den Erfahrungen, die im Ahrtal gemacht werden mussten, lernen.โ€œ

BKI Kurz gibt hierzu weiterhin zu bedenken, dass das System des Katastrophenschutzes im Land und im Kreis rein ehrenamtlich aufgebaut ist. Auch die Technische Einsatzleitung bildet hier keine Ausnahme. Dieses System lebt davon, dass sich genug Bรผrgerinnen und Bรผrger finden, die bereit sind in der Feuerwehr, den Hilfsorganisationen DLRG, DRK, Malteser oder dem THW an dieser Aufgabe mitzuwirken und Verantwortung zu รผbernehmen.

Im weiteren Prozess mรผssen im Rahmen von Hochwasserpartnerschaften an der Wied, Holzbach oder auch im Sayntal die Situationen nochmals รผberprรผft werden. โ€žIn den vergangenen Jahren wurde schon einiges gemacht, aber wir brauchen zusรคtzliche Messstellen mit Pegeleinrichtungen. Wir brauchen eine stรคrkere Sensibilisierung der Anwohner zum Thema Eigenschutz. Wir brauchen neue MaรŸstรคbe zum Bauen an Flรผssen und Bรคchen. Wir brauchen mehr Prรคvention, eine absolute Sicherheit kann niemand gebenโ€œ, unterstreichen Landrat Hallerbach und BKI Kurz. Am 16. September wird es eine erste Auftaktveranstaltung mit dem Land geben, bei der es mit Akteuren und den Bรผrgermeistern von Anliegergemeinden der Bereiche Wied und Holzbach um die kรผnftige Vorsorgeplanung geht. Hier werden Landrat und BKI auch ihre Erwartungen anย die Hochwasser- und Starkregenvorsorge an Wied und Holzbach formulieren.

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