Deutschland verzeichnet Anstieg bei Abschiebungen trotz pandemischer Herausforderungen
Abschiebung - Bundesinnenministerium - Migrationspolitik
Deutschland verzeichnet Anstieg bei Abschiebungen
trotz pandemischer Herausforderungen
Deutschland –
Die Abschiebezahlen aus Deutschland steigen weiter, wie aus aktuellen Daten des Bundesinnenministeriums hervorgeht. In den ersten zehn Monaten des aktuellen Jahres
wurden 13.512 Menschen abgeschoben, eine Zunahme im Vergleich zum gesamten Vorjahr 2022
mit 12.945 Abschiebungen. Dieser Trend zeigt eine Verschärfung der Migrationspolitik und eine
verstärkte Abschottung Deutschlands.
Rückgang während der Pandemie und nun steigende Zahlen
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten in den vergangenen Jahren zu einem Rückgang der Abschiebungen. Im Jahr 2020 wurden 10.800 Menschen abgeschoben, und 2021 stieg die Zahl auf 11.982. Vor der Pandemie, im Jahr 2019, waren es noch 22.097 Abschiebungen. Dieser Anstieg inmitten der andauernden Pandemie ist alarmierend.
Häufigste Zielstaaten und signifikanter Anstieg in die Türkei
Die wichtigsten Zielstaaten für Abschiebungen in diesem Jahr waren Österreich, Georgien, Nordmazedonien, Moldau und Albanien. Besonders auffällig ist der deutliche Anstieg der Abschiebungen in die Türkei. Von Januar bis Ende Oktober 2023 wurden 744 Menschen dorthin abgeschoben, im gesamten Jahr 2022 waren es 515.
Rechtslage und Kritik von Linken-Abgeordneter Bünger
Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde und deren Aufenthaltstitel abgelaufen ist, müssen Deutschland innerhalb kurzer Frist verlassen. Clara Bünger, Abgeordnete der Linken, kritisiert diesen Anstieg der Abschiebungen scharf. Ihrer Meinung nach werden Menschen gegen ihren Willen in Länder zurückgebracht, in denen ihnen Krieg, willkürliche Haft, Folter, extreme Armut oder
Perspektivlosigkeit drohen.
“Es wäre wesentlich besser, diesen Menschen den Weg in ein dauerhaftes Bleiberecht zu eröffnen”,
betont Bünger, die den Anstieg der Abschiebungen in die Türkei als besonders besorgniserregend bezeichnet.
Die Entwicklung der Abschiebezahlen bleibt ein umstrittenes Thema in der deutschen Migrationspolitik, während die Diskussion über den Schutz der Menschenrechte und humanitäre Aspekte anhält.