Berlin –ย
rbb24 Recherche exklusiv: Deutschlandweit bereits 142 Ermittlungsverfahren wegen Angriffen auf die Letzte Generation
Deutschlandweit wurden von den Strafverfolgungsbehรถrden mindestens 142 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten wegen รbergriffen auf Blockierer der Letzten Generation eingeleitet. Das ist das Ergebnis einer Abfrage von rbb24 Recherche bei den Ermittlungsbehรถrden aller Stรคdte, in denen Blockaden der Letzten Generation stattgefunden haben. 47 Ermittlungsbehรถrden haben geantwortet. In den meisten Fรคllen geht es um Kรถrperverletzung. Weitere Tatvorwรผrfe sind Nรถtigung und Beleidigung.
Von den 142 Ermittlungsverfahren wurden allein 99 von der Berliner Polizei eingeleitet. 70 Verfahren sind noch nicht abgeschlossen, in zwei Fรคllen wurden Strafbefehle beantragt. Dabei geht es zum einen um einen Mann, der am 27. April dieses Jahres bei einer Blockade am Hermannplatz versucht hatte, die Hand eines Aktivisten mit dem Feuerzeug anzuzรผnden. Der zweite Angeklagte hatte am 8. Juli 2023 eine Aktivistin von der Straรe gerissen, obwohl sie bereits festgeklebt war.
Nach Auskunft der Pressestelle der Berliner Staatsanwaltschaft wird in allen Fรคllen geprรผft, ob die gewalttรคtigen รbergriffe auch als Notwehr eingestuft werden kรถnnen. Damit wรคren sie nicht strafbar. Doch das traf bisher in keinem einzigen Fall zu.
Da die Teilnehmer der Blockaden der Letzten Generation selbst nur selten Anzeige erstatten, gehen Sicherheitsexperten davon aus, dass die Zahl der รbergriffe weitaus hรถher liegt. Die Strafverfolgungsbehรถrden mรผssen dennoch ermitteln, wenn sie Kenntnis von รbergriffen erlangen.
