Herne – Ein vermeintliches Gewitter überraschte am Montagnachmittag, 3. Mai, gegen 16 Uhr Beamte der Verkehrsdienstgruppe 1 auf ihrer Streifenfahrt durch Herne-Sodingen. Da es jedoch weder blitzte noch regnete, musste das Donnergrollen anderswo herrühren.
Rasch identifizierten die Polizisten einen Sportwagen als Verursacher des Lärms. Sie stoppten das Auto und überprüften den Fahrer sowie sein Fahrzeug.
Offensichtlich war die Auspuffanlage des Wagens manipuliert und der Schalldämpfer entfernt worden.
Zudem stießen Fahrzeugteile der Auspuffanlage gegen Fahrbahnerhöhungen, die zur Verkehrsberuhigung dienen. Hintergrund ist wohl ein nicht genehmigtes Fahrwerk.
Der 25-jährige Fahrer aus Herne zeigte sich hinsichtlich der Überprüfung seines rund 300 PS starken Fahrzeugs wenig erfreut. Zur Begutachtung wurde sein Wagen schließlich abgeschleppt.
Ein Vortest mittels Schallpegelmessgerät zeigte einen Wert von 105 Dezibel im Stand. Erlaubt sind lediglich 80. Als Spitzenwert wurden 120 Dezibel gemessen – ein Wert, den etwa ein Chinaböller erreicht, ein Presslufthammer oder eben Donnergrollen.
Ein Sachverständiger wird untersuchen, welche baulichen Veränderungen verbotswidrig vorgenommen wurden und ein Gutachten erstellen. Es folgt eine Mitteilung an die Straßenverkehrsbehörde, die die generelle Eignung des Fahrers zum Führen von Kraftfahrzeugen überprüfen soll.
Als die Polizeibeamten nach Abschluss der Maßnahmen die Örtlichkeit verließen, kam es aus der Nachbarschaft zu leisem Beifall (ca. 30 Dezibel). Mehrere Anwohner hatten sich zuvor bei der Polizei über den Lärm in dem dicht bebauten Wohngebiet beschwert.
Den Fahrer erwartet eine Geldbuße. Die Kosten für das Verfahren werden ihm ebenfalls auferlegt.