Tragödie auf Sardinien: Ehefrau des Lufthansa-Chefs in tödlichen Unfall verwickelt
Porto Cervo (Sardinien) – Ein weißes Tuch auf dem Asphalt. Darunter der leblose Körper einer jungen Frau. Direkt daneben: Ein schwarzer SUV.
Der Unfall geschah an einem Zebrastreifen. Die Frau wollte die Straße überqueren. Sie wurde von dem Auto erfasst und tödlich verletzt.
Junge Frau stirbt nach Kollision mit SUV
Die 24-jährige Einheimische wurde schwer am Kopf verletzt. Sie starb noch am Unfallort. Am Steuer des Unfallwagens: Vivian Spohr (51). Die Ehefrau von Lufthansa-Chef Carsten Spohr (58).
Der tragische Unfall ereignete sich am Dienstag. Ort des Geschehens war die „Via Aga Khan“ in Porto Cervo. Diese Straße liegt in einem der exklusivsten Orte Sardiniens – an der Costa Smeralda.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Die italienische Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Der Vorwurf: fahrlässige Tötung. Vivian Spohr befindet sich auf freiem Fuß. Sie durfte bereits nach Deutschland zurückkehren.
„Da keine Fahrerflucht vorlag, war eine Inhaftierung nicht notwendig“, so Anwalt Angelo Merlini. Er vertritt Vivian Spohr in Italien.
Auch Arndt Kempgens, deutscher Fachanwalt für Verkehrsrecht, erklärt: „Das Vorgehen entspricht auch deutschem Recht.“ Eine Kaution musste nicht gezahlt werden.
Videokameras zeichnen Unfall auf
Die Unfallstelle liegt direkt vor der Villa des Aga Khan. Mehrere Kameras überwachen die Straße. Der Unfall wurde aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen.
Die Videos wurden bisher nicht ausgewertet. Der Anwalt schildert den Hergang anhand von Zeugenaussagen.
Vivian Spohr habe zunächst angehalten. Eine Menschengruppe begann, den Zebrastreifen zu überqueren. Dann kam es zur Tragödie.
„Frau Spohr bemerkte nicht, dass am Ende der Gruppe noch eine Person war“, so Merlini. Die junge Frau wurde vom SUV erfasst. Der BMW fuhr laut Aussagen nur mit sehr geringer Geschwindigkeit.
Das Fahrzeug wurde von den Behörden beschlagnahmt. Es wird aktuell untersucht. Ergebnisse des technischen Gutachtens werden zeitnah erwartet.
Erste Hilfe und anschließender Schock
Nach dem Unfall habe Vivian Spohr sofort Erste Hilfe geleistet. „Sie versuchte, das Opfer zu reanimieren“, sagt der Anwalt. Dann sei sie ohnmächtig geworden.
Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei hat diese Angaben bisher nicht bestätigt. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen noch.
Strafmaß und psychische Folgen
Vivian Spohr ist tief erschüttert. Laut ihrem Anwalt steht sie unter Schock. In Italien liegt das Strafmaß für fahrlässige Tötung bei zwei bis sieben Jahren Haft.
Der Anwalt geht von mildernden Umständen aus.
Opfer war auf dem Weg zur Arbeit
Die Familie des Opfers äußerte sich nicht öffentlich. Gaia C. war in Tempio Pausania bekannt und beliebt. Sie war auf dem Weg zur Arbeit als Babysitterin.
