Einsatz gegen die italienische organisierte Kriminalität in Köln
Köln - Haftbefehle - illegale Drogengeschäfte
Einsatz gegen die italienische organisierte Kriminalität in Köln
Köln –
Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens des Zollfahndungsamts Stuttgart und der Staatsanwaltschaft Köln gegen mehrere italienische Staatsangehörige haben die Ermittler heute Morgen (14.12.2023) sieben Wohn- und Geschäftsräume im Großraum Köln durchsucht, drei europäische Haftbefehle sowie Arrestbeschlüsse in Höhe von ca. 724.000 Euro vollstreckt. Den Beschuldigten (29, 63 und 65 Jahre)
wird vorgeworfen, als Bande Gelder aus illegalen Drogengeschäften der im Großraum Neapel ansässigen Camorra gewaschen zu haben.
Finanzierungen aus Drogengeschäften, illegalem Glücksspiel und bandenmäßigen Wirtschaftsstraftaten
Im Auftrag italienischer Staatsbürger aus dem Umfeld der Camorra in Italien sollen die Beschuldigten
seit 2015 in Deutschland hochpreisige Luxusfahrzeuge mit inkriminierten Geldern erworben haben.
Über eine angebliche Autovermietungsgesellschaft der Beschuldigten und fingierte Langzeit- Mietverträge sollen die Fahrzeuge den Auftraggebern zur Verfügung gestellt worden sein.
Auch die fingierten Mietverträge sollen mit Geld aus Drogengeschäften, illegalem Glücksspiel und bandenmäßigen Wirtschaftsstraftaten der Camorra in Italien bedient worden sein. Auf diese Weise, so der Vorwurf, sollten inkriminierte Gelder der Camorra wieder in den legalen Wirtschaftskreislauf fließen.
Das Modell über die Autovermietung soll zudem dazu gedient haben, die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse an den Fahrzeugen zu verschleiern. Bei den Fahrzeugen, darunter auch Motorräder, handelte es sich um Modelle von Audi, Ferrari, Mercedes, BMW, Range Rover, VW und Yamaha.
Die Ermittlungen laufen seit 2019. Mit Unterstützung und Koordination durch Eurojust haben die deutschen und die italienischen Behörden im Rahmen einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe eng zusammengearbeitet.
Auch die Vollstreckung der Beschlüsse durch Ermittler des für die Bekämpfung der italienischen organisierten Kriminalität (IOK) zuständigen Kriminalkommissariats 23, der Polizei Köln, der Zollfahndung Stuttgart sowie der Steuerfahndung Köln erfolgte in enger Abstimmung mit Eurojust, der deutschen
und italienischen Justiz sowie der Guardia di Finanza in Cagliari und Neapel.
Die Einsatzmaßnahmen im Raum Köln wurden begleitet von Angehörigen der OK-Abteilungen
der Guardia di Finanza (GICO) aus Cagliari und Neapel.
Zeitgleich zum Einsatz im Großraum Köln vollstreckten die italienischen Ermittlungsbehörden im Rahmen der Operation “Olympia” in Cagliari (Sardinien) und der Operation “Easy Leasing” im Raum Neapel weitere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse.
Auskünfte zu den bereits seit Oktober 2018 andauernden Ermittlungen erteilt ausschließlich Staatsanwältin Stephanie Beller (Tel. 0221 477-4548) von der Staatsanwaltschaft Köln.