Nach über zwei Monaten intensivster Ermittlungs- und Fahndungsarbeit gelang den Ermittlern der Ermittlungsgruppe “Zweig” des Kriminalkommissariats 34 der Bonner Polizei bereits am 05.03.2020, in enger Zusammenarbeit mit der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises und der Polizei in Rheinland-Pfalz, die Festnahme eines Serieneinbrechers. Der 35-jährige Mann steht im Verdacht, in den Zuständigkeitsbereichen des Polizeipräsidiums Bonn, der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises, des Polizeipräsidiums Koblenz sowie in Hessen zahlreiche Wohnungseinbruchdiebstähle verübt zu haben.
Im Dezember 2019 stellten die Beamten des für Wohnungseinbrüche zuständigen KK 34 der Polizei Bonn eine Häufung von Einbrüchen fest. Dabei schlug der Täter Scheiben, überwiegend von rückwärtig gelegenen Terrassentüren, mit einem zum Teil handballgroßen Stein ein. In den so entstandenen Öffnungen legte er Tannenzweige auf den hochstehenden Glasbruchrand, um über diese, möglichst unverletzt, in die Tatorte zu gelangen.
Eine entsprechende Häufung von solchen Tatortszenarien führte schnell zu dem Verdacht, ein und derselbe Täter könnte für die Einbruchdiebstähle verantwortlich sein. Im Rahmen einer Tatortaufnahme konnte am Tatort eine DNA-Spur (Blut) des Täters gesichert werden – er hatte sich beim Betreten des Tatortes verletzt. Über diese Spur konnten die Ermittler über eine entsprechende Datenbank des Bundeskriminalamtes schnell die Identität des Einbrechers feststellen. Es handelte sich um einen 35 Jahre alten, aus Mazedonien stammenden Mann, der bereits einschlägig vorbestraft ist und auch mehrjährige Haftstrafen abgesessen hat.
Die eigens im Polizeipräsidium Bonn eingerichtete Ermittlungsgruppe unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Mark Patrick Lück stellte dann immer kürzer werdende Abstände zwischen den einzelnen Taten, verteilt über den gesamten Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei fest. Zudem kam es auch zu “Täter-Opfer-Kontakten”, wodurch die gemeinsamen Ermittlungsmaßnahmen, insbesondere mit der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises, nochmals intensiviert wurden.
Die Prüfung zu weiteren Tatzusammenhängen zeigte, dass der 35-Jährige seit Dezember 2019 für zahlreiche weitere Wohnungseinbruchstaten, u.a. in den Bereichen Bornheim, Alfter, Geislar, Dransdorf, Küdinghoven, Sankt Augustin-Menden, Meindorf sowie Troisdorf-Bergheim verantwortlich sein könnte. Ein bestehender Verdacht hinsichtlich möglicher in Troisdorf-Bergheim wohnender Mittäter bestätigte sich hingegen nicht.
In die Suche nach dem Verdächtigen waren auch Beamtinnen und Beamte der Bonner Einsatzhundertschaft mit einbezogen. An einem zuvor ermittelten möglichen Anlaufpunkt im Bonner Innenstadtbereich gelang Siegburger Zivilfahndern dann die Festnahme des 35-Jährigen in den frühen Abendstunden des 05.03.2020.
Aufgrund eines bestehenden Haftbefehls wegen Einbruchdiebstahls aus Hessen konnte der Mann dann unmittelbar festgenommen werden. Er wurde vor dem Hintergrund der ermittelten Tatserie in den hiesigen Bereichen einem Bonner Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen weiteren Haftbefehl erließ.
Zeugenaufruf zu seinem Aufenthalt vor der Festnahme
Der Festgenommene dürfte vor seiner Festnahme einen den Ermittlern noch unbekannten Unterschlupf im Bereich der Bonner Innenstadt gefunden haben, an welchem er vermutlich Teile des Diebesgutes und weitere Beweismittel aufbewahrte. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme im Bonner Innenstadtbereich nahe dem Stadthaus führte er einen Schlüsselbund mit drei Schlüsseln und einem blauen Anhänger mit der Aufschrift “App B rechts” mit sich. Ein Bonner Ermittlungsrichter ordnete daher die Veröffentlichung von Bildern des Beschuldigten und des sichergestellten Schlüsselbundes an (siehe unsere Pressemeldung vom https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/4541368). Aufgrund dieser Veröffentlichung sind bei der Bonner Polizei rund ein Dutzend Hinweise eingegangen, die aber bisher zu keinem konkreten Ergebnis geführt haben.
Die Ermittler der EG Zweig fragen deshalb erneut: Wer kann Angaben zu der Person, zu Begleitpersonen, zu dem Schlüsselbund und insbesondere zu dem letzten Aufenthaltsort des Festgenommenen machen? Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0228 15-0 entgegen.