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Erschossener Angreifer in München war Islamist aus Österreich

München - Gewehr - Islamist

Schüsse in Münchener Innenstadt: Islamistischer Angreifer erschossen 

München –

Heute Morgen um 9.10 Uhr fallen Schüsse in der Münchener Innenstadt. Ein Mann flüchtet mit einer Langwaffe hinter das Gebäude des NS-Dokuzentrums. Er hatte zuvor auf einen Standposten der Polizei das Feuer eröffnet.

Täter war den Behörden bekannt

Der Angreifer wurde von Anwohnern fotografiert. Laut Recherchen von „Spiegel“ und „Standard“ handelt es sich um Emra I., geboren in Österreich. Der Täter war den Behörden als Islamist bekannt. Das Fahrzeug, mit dem er zum Tatort fuhr, hatte ein Kennzeichen aus Salzburg. WDR, NDR und SZ berichten, dass der Täter Jahrgang 2006 sei.

Waffen-Experte Lars Winkelsdorf vermutet anhand der Aufnahmen, dass es sich bei der Waffe um ein Repetiergewehr, einen Karabiner der Marke Mauser mit Bajonett, handelt.

Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen

Ein Augenzeuge (65) sagte zu BILD: „Ich habe mehrere Schüsse gehört und als Mitglied in einem Schützenverein wusste ich sofort: Da wird scharf geschossen.“ Videos zeigen, wie der Täter vor der Polizei flüchtet. Immer wieder dreht er sich um und schaut nach hinten.

Die schwer bewaffneten Beamten spüren ihn auf, und er flüchtet auf einen Grünstreifen hinter einem Haus.

Polizeieinsatz: 30 bis 40 Schüsse auf den Angreifer

„Es dauerte mehrere Minuten, bis die ersten Polizisten hinter ihm herkamen“, berichtet der Augenzeuge weiter. „Sie haben dann mindestens 30- bis 40-mal auf ihn geschossen.
Danach hörte ich sie nur rufen: Er liegt am Boden, bewegt sich nicht mehr.“ Der junge Mann wurde durch die Schüsse der Polizei getroffen und fiel zu Boden. Nach Informationen wurde er mehrfach im Oberkörper getroffen. Ein Notarzt stellte um 10.31 Uhr seinen Tod fest.

Vorfall am Jahrestag des Olympia-Attentats 1972

Der Vorfall ereignet sich am Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972. Damals ermordeten palästinensische Terroristen elf israelische Athleten in München. Diplomaten und Angestellte des nahe gelegenen israelischen Konsulats waren heute größtenteils nicht im Büro, da sie am Gedenken zum Jahrestag des Olympia-Attentats teilnahmen. Das israelische Außenministerium teilte mit, dass keine Konsularmitarbeiter verletzt wurden.

Bayerns Innenminister bestätigt Schüsse des Angreifers

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67, CSU) bestätigte am Mittag, dass der Angreifer eine Reihe von Schüssen abgegeben hatte. Erst danach habe die Polizei das Feuer erwidert und den Täter gestoppt. Die Polizei sperrte das Gebiet um das NS-Dokuzentrum großräumig ab. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über der Einsatzstelle.

Ermittlungen wegen Extremismus und Terrorismus

Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Ermittlungen übernommen. Die Hintergründe des Angriffs und mögliche Verbindungen zu extremistischen Netzwerken werden nun untersucht.

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