Erster Fall von Blauzungenkrankheit in MYK
Mehrere Bundeslรคnder, darunter auch Rheinland-Pfalz, sind derzeit von der Blauzungenkrankheit betroffen. Jรผngst wurde das Virus erstmals auch im Landkreis Mayen-Koblenz festgestellt.
Aus diesem Anlass informiert das Veterinรคramt zur aktuellen Situation. Die Blauzungenkrankheit ist eine Tierseuche, die durch ein Virus verursacht wird, das von blutsaugenden Insekten auf Schafe, Ziegen, Rinder, Wildwiederkรคuer sowie Neuweltkameliden, zu deren Gattung Lamas und Alpakas gehรถren, รผbertragen werden kann.
Verdachtsfรคlle auf die Blauzungenkrankheit sind umgehend dem betreuenden Tierarzt zu melden. Das teilt das Veterinรคramt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz mit. Die anzeigepflichtige Tierseuche ist fรผr Menschen vollkommen ungefรคhrlich, gleiches gilt fรผr den Verzehr von Fleisch und Milch.
Die Schutzimpfung ist die einzige verfรผgbare Maรnahme, um empfรคngliche Tiere vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schรผtzen. Das Veterinรคramt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz empfiehlt deshalb dringend, dass sich Tierhalter der gefรคhrdeten Arten kurzfristig von ihrem Tierarzt zur Impfung beraten lassen. Darรผber hinaus wird von den Veterinรคren ein Ektoparasiten-Schutz als zusรคtzliche vorbeugende Maรnahme empfohlen.
Nach aktuellem Stand bietet die Impfung leider keinen vollstรคndigen Schutz gegen die Infektion mit dem Virus, sie kann aber die Sterblichkeit sowie die Viruslast im Blut infizierter Tiere verringern. Dadurch trรคgt die Impfung in jedem Fall zur Verminderung der Ausbreitung des Virus bei.
Schafe sind von der Blauzungenkrankheit besonders betroffen.
Zu den Symptomen gehรถren Fieber, Apathie, Schwellungen an Kopf, Euter und Gliedmaรen, Rรถtung der Mundschleimhรคute, blรคuliche Verfรคrbung der Zunge und Atemnot. Erkrankte Tiere kรถnnen acht bis zehn Tage nach der Infektion sterben. Im Falle einer Verendung, sollte der Kadaver mรผckensicher gelagert und fachgerecht durch die Tierkรถrperbeseitigungsanstalt abgeholt werden.
Bei Rindern ist hรคufig ein milderer Verlauf zu beobachten, hier treten besonders Entzรผndungen im Bereich der Zitzenhaut und der Schleimhรคute auf.
Die Infektion kann auch ohne sichtbare Symptome verlaufen. Bei Milchkรผhen wird zudem ein Rรผckgang der Milchleistung beobachtet. Die Schwere des Krankheitsverlaufs hรคngt unter anderem auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der Herde und der Einzeltiere ab. Durch ein verbessertes Herdenmanagement kann die Immunantwort betroffener Tiere verbessert werden und zu einem milderen Verlauf der Erkrankung beitragen.
Das Veterinรคramt hat die Halter mit ausfรผhrlichen Informationen zur Behandlung der Tiere angeschrieben.
Eine aktuelle Stellungnahme der Stรคndigen Impfkommission Veterinรคrmedizin kann auf der Seite des Friedrich-Loeffler-Instituts nachgelesen werden. Fรผr den Transport von Tieren aus Regionen, die nicht frei von der Blauzungenkrankheit sind, gelten besondere Bestimmungen. Die Regelungen hierzu sind auf der Internetseite des Niedersรคchsischen Landesamtes fรผr Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit รผbersichtlich zusammengefasst. Meldungen von Tierhaltungen, die bisher nicht beim Veterinรคramt Mayen-Koblenz registriert sind, sowie von plรถtzlichen Tierverlusten kรถnnen per E-Mail an veterinaerdienst@kvmyk.de erfolgen.
