Ex-Union-Jugendtrainer vor Gericht: Vorwurf des Missbrauchs an zwei 11-Jährigen
Vor dem Berliner Landgericht läuft seit Dienstag ein Verfahren, das viele Eltern aufschreckt. Ein ehemaliger Jugendtrainer von Union Berlin muss sich wegen schwerer Vorwürfe verantworten. Die Anklage wirft ihm sexuellen Missbrauch von Kindern vor. Außerdem geht es um kinderpornografische und jugendpornografische Inhalte.
Prozessauftakt vor der 7. Großen Strafkammer – Ex-Union-Trainer soll zwei 11-Jährige missbraucht haben
Der Angeklagte ist 28 Jahre alt. Er stand als Jugendcoach im Nachwuchsbereich an der Seitenlinie. Nun sitzt er auf der Anklagebank der 7. Großen Strafkammer am Berliner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft beschreibt einen schweren Fall von Kindesmissbrauch.
Vorwürfe betreffen zwei Taten aus 2022 und 2023
Laut Anklage soll der Mann im Dezember 2022 sowie im Februar 2023 zwei 11-jährige Jungen missbraucht haben. Die Ermittler verorten die Übergriffe im Zusammenhang mit Übernachtungen. Dabei soll es zu Übergriffen in seiner Wohnung gekommen sein. Zudem soll er sich intime Bilder von Jugendlichen aus seinem Umfeld beschafft haben.
Verein zog schnell Konsequenzen
Der Verein trennte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe nach eigenen Angaben umgehend. Gleichzeitig informierte man die zuständige Stelle bei der Polizei Berlin. Außerdem erhielten die Eltern der betroffenen U10-Mannschaft Informationen in einer Elternversammlung. So wollte der Klub Transparenz schaffen und Vertrauen schützen.
Kontakt zu vielen Kindern im Jugendfußball
Ermittler gehen davon aus, dass der Trainer über Jahre viele Kontakte im Nachwuchsfußball hatte. Dabei soll er bundesweit mit 150 bis 300 Kindern in Berührung gekommen sein. In diesem Zusammenhang fallen auch Stationen bei Hansa Rostock und beim VfB Stuttgart. Gerade deshalb wirkt der Fall besonders weitreichend.
Einlassung der Verteidigung und nächster Termin
Die Verteidigung erklärte im Gerichtssaal, der Angeklagte bereue seine Taten zutiefst. Zudem bat er darum, dass die Kinder nicht erneut aussagen müssen. Er will ihnen weitere Belastungen ersparen. Das Gericht setzt den Prozess am 19. Dezember fort. Ein Urteil könnte am 20. Januar 2026 fallen.
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