Familientragödie in Düsseldorf-Oberbilk: Mutter und Baby tot in Wohnung entdeckt
In Düsseldorf-Oberbilk erleben Anwohner am Samstag einen Einsatz, der sie so schnell nicht vergessen. Polizeikräfte öffnen am späten Vormittag eine Erdgeschosswohnung an der Oberbilker Allee und stoßen in den Räumen auf eine tote Frau und ihr ebenfalls verstorbenes Baby. Gleichzeitig finden die Einsatzkräfte den Familienvater schwer verletzt. Er kommt unter Bewachung in ein Krankenhaus, während Mordkommission und Staatsanwaltschaft noch am selben Tag die Ermittlungen aufnehmen.
Polizei öffnet Wohnung in Oberbilk und findet Mutter und Baby tot
Gegen kurz nach 11 Uhr treffen mehrere Streifenwagen und Rettungskräfte an dem Mehrfamilienhaus in Düsseldorf-Oberbilk ein. Nachdem die Beamten die Wohnung im Erdgeschoss öffnen, sehen sie sofort das ganze Ausmaß der Tragödie: Die Mutter und ihr Kind leben nicht mehr, jede Hilfe kommt zu spät. In dieser Wohnung in der Oberbilker Allee endet das Leben der kleinen Familie auf brutalste Weise. Damit steht bereits am Einsatzort fest, dass hier mehr als ein medizinischer Notfall vorliegt.
In denselben Räumen entdecken die Polizisten den 43-jährigen Partner der Frau, der zugleich der Vater des Babys ist. Er weist schwere Verletzungen auf. Rettungskräfte stabilisieren ihn, bringen ihn in eine Klinik und die Polizei nimmt ihn als Tatverdächtigen fest. Nach bisherigen Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass der Mann mit slowakischer Staatsangehörigkeit seine Partnerin und das gemeinsame Kind getötet hat. Die Hintergründe sind jedoch völlig offen, weshalb die Ermittler jede Spur sorgfältig sichern und jeden Hinweis prüfen.
Während Notärzte um das Leben des Mannes kämpfen, sichern weitere Kräfte das Umfeld. Der Bereich vor dem Haus bleibt über Stunden abgesperrt, Kriminaltechniker gehen ein und aus, Schaulustige bleiben hinter Flatterband und Polizeifahrzeugen stehen. Im Treppenhaus sehen Zeugen nach eigenen Angaben große Mengen Blut, was zusätzlich zeigt, wie heftig sich das Geschehen offenbar abgespielt hat.
Vater schwer verletzt im Krankenhaus – Tatverdacht und Unschuldsvermutung
Der 43-Jährige steht im Zentrum der Ermittlungen. Nach derzeitiger Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass er seine Familie angegriffen hat. Möglich erscheint, dass er danach versucht hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Offizielle Stellen betonen jedoch, dass viele Details noch unklar sind und die Auswertung von Spuren, Zeugenaussagen und Gutachten erst am Anfang steht.
Trotz des schweren Verdachts gilt der Mann rechtlich als nicht verurteilt. Bis zu einer möglichen rechtskräftigen Entscheidung durch ein Gericht greift die Unschuldsvermutung. Ermittler und Staatsanwaltschaft machen daher nur so viele Angaben, wie es für die Öffentlichkeit notwendig ist. Vor allem halten sie entscheidende Informationen bewusst zurück, damit nur die wirklichen Täterkenntnisse später in einem möglichen Prozess eine Rolle spielen. Weitere Details wollen die Behörden frühestens in den kommenden Tagen mitteilen.
Spurensicherung und Rechtsmedizin klären Todesumstände
Noch am Nachmittag und bis in die Abendstunden hinein arbeiten Spezialisten der Spurensicherung in der Wohnung. Sie fotografieren jeden Raum, sichern Blutspuren, verpacken mögliche Beweisstücke in Tüten und Kisten und tragen diese Schritt für Schritt aus dem Haus. So stellen die Ermittler sicher, dass später jedes Detail rekonstruiert werden kann – vom Ablauf in der Wohnung bis zu den Verletzungen der Opfer.
Gegen den frühen Abend treffen Bestatter am Mehrfamilienhaus ein. Sie bringen die Körper von Mutter und Kind aus der Wohnung und fahren sie in die Rechtsmedizin. Dort untersuchen Gerichtsmediziner die Leichname genau. Sie klären, welche Verletzungen vorliegen, wie lange Mutter und Baby bereits tot sind und ob sich Rückschlüsse auf die verwendete Gewaltform ziehen lassen. Diese Ergebnisse werden eine wichtige Grundlage für die Mordkommission darstellen.
Mordkommission ermittelt – bislang keine bekannten Einsätze wegen häuslicher Gewalt
Die Mordkommission der Kriminalpolizei Düsseldorf und die Staatsanwaltschaft übernehmen den Fall gemeinsam. Nach aktuellem Stand liegen den Behörden keine Hinweise auf frühere Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt in dieser Familie vor. Genau das macht die Tat für viele Beobachter noch schwerer begreifbar, denn nach außen wirkte das Familienleben offenbar unauffällig.
Die Ermittler rekonstruieren jetzt, was in den Stunden und Tagen vor dem Tod der Frau und des Babys geschah. Sie sprechen mit Nachbarn, werten digitale Spuren aus und prüfen, ob es Streit, Trennungsabsichten, finanzielle Probleme oder andere Konflikte gab. Parallel sichern sie alle Informationen, die später in einem möglichen Prozess wichtig werden können. Spekulationen über ein Motiv oder über Details der Tat helfen in dieser Situation niemandem, deshalb bitten die Behörden darum, unbestätigte Gerüchte nicht weiterzuverbreiten.
Wer sich über offizielle Entwicklungen informieren möchte, findet aktuelle Mitteilungen im Pressebereich der Polizei Düsseldorf. Weitere Hintergründe zu schweren Gewaltdelikten in Deutschland und zu vergleichbaren Fällen findest du außerdem jederzeit im übergeordneten News-Bereich von BlaulichtMYK sowie in unserer Rubrik Nordrhein-Westfalen. Einen ausführlichen Hintergrundbericht zu einem anderen aufsehenerregenden Tötungsdelikt liest du in unserem Beitrag zum Mordfall Fabian in Güstrow.
Hilfe für Betroffene von Gewalt in Partnerschaften
Fälle wie diese Familientragödie in Düsseldorf-Oberbilk zeigen, wie schnell Gewalt im privaten Umfeld eskalieren kann. Wenn du selbst Gewalt in deiner Beziehung erlebst oder dir Sorgen um eine Freundin, einen Nachbarn oder ein Familienmitglied machst, solltest du nicht zögern und dir Unterstützung holen. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät rund um die Uhr anonym und kostenfrei unter der Nummer 116 016 sowie online auf hilfetelefon.de. In akuten Gefahrensituationen wählst du immer den Notruf 110 und holst sofort die Polizei.
Die Ermittlungen zu den Todesumständen der Mutter und ihres Babys laufen weiter. Erst wenn Spurenauswertung, Gutachten und Vernehmungen abgeschlossen sind, können Polizei und Staatsanwaltschaft genauer einordnen, was in der Wohnung in Düsseldorf-Oberbilk wirklich geschehen ist.
