Bremen

Festnahme nach Schockanruf

Bremen - Telefonbetrüger - Untersuchungshaftbefehl

Festnahme nach Schockanruf

Bremen

Telefonbetrüger versuchten am Mittwoch, eine 84 Jahre alte Frau aus Burglesum um ihr Erspartes zu bringen. Mit der Schockanrufvariante, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, verlangten sie Geld von der Seniorin. Die Bremerin durchschaute die perfide Masche, ging auf das falsche Spiel ein und half der Polizei damit zur Festnahme einer Täterin.

Die Betrüger riefen die 84-Jährige am Mittag an, gaben sich als Polizisten aus und schilderten, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, aber gegen eine Kaution auf freien Fuß kommen könnte. Dazu befragten die falschen Gesetzeshüter die Bremerin nach Wertsachen in ihrem Haus. Nun war es aber so, dass es gar keine Tochter im Leben der 84-Jährigen gab, sondern einen Sohn. Die Bremerin reagierte brillant und ließ sich auf das Gespräch und die entsprechenden Forderungen ein.
Ihr waschechter Sohn alarmierte in der Zwischenzeit die richtige Polizei.

Die Ermittler erschienen schnell vor Ort und unterstützten die Seniorin, die den Betrügern dann glaubhaft machte, dass sie zu einer Geld und Schmuckübergabe bereit wäre. Als wenige Minuten später dann eine angebliche Gutachterin erschien, um die “Beute” in Empfang zu nehmen, klickten für die Dame die Handschellen.

Die 43-jährige Frau aus Tschechien wurde festgenommen, die Staatsanwaltschaft beantragt einen Untersuchungshaftbefehl. Die weiteren Ermittlungen zu den Mittätern dauern an, Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 entgegen.

So können Sie sich vor Telefonbetrügern schützen:

Lassen Sie sich am Telefon auf keinen Fall unter Druck setzen oder zu kurzfristigen Entscheidungen verleiten, egal wie plausibel eine Situation zunächst dargestellt wird. Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Rufen Sie Angehörige unter der Ihnen bekannten Nummer an. Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!

Die Täter suchen in Telefonbüchern gezielt nach Einträgen mit “alt” klingenden Vornamen – oft ein Hinweis darauf, dass sich hinter dem Eintrag ältere Menschen verbergen. Auch eine sehr kurze Telefonnummer ist ein Hinweis darauf, dass der Anschluss schon längere Zeit besteht. Betrüger rufen diese Nummern gezielt an.

Die Polizei empfiehlt deshalb: Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen oder lassen Sie den Vornamen ganz weg. Überlegen Sie auch, ob die Angabe Ihrer Anschrift wirklich notwendig ist, und lassen Sie diese Angabe ggf. aus dem Telefonbuch streichen.

Weitere Informationen und Tipps, auch wie Sie ihren Eintrag ändern lassen können, gibt es beim Präventionszentrum der Polizei Bremen, unter 0421 362-19003.

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