Durch die Flutkatastrophe sind nach Angaben der Energienetze Mittelrhein GmbH & Co.KG (ENM) wesentliche Gasinfrastrukturen zwischen Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler beschädigt oder zerstört. Der Versorger erstellte in den Folgewochen einen Notversorgungsplan, inklusive neuer Ahrquerungen und neuer Hochdruck-Versorgungstrasse von Lohrsdorf entlang der B266. Die Stadtgebiete südlich der Ahr sind nach derzeitigem Stand bis Ende Oktober durch Reparaturen und provisorische Maßnahmen wieder mit Gas versorgt. Nach bisherigem Stand war eine Gasversorgung in weiten Teilen der Stadtgebiete nördlich der Ahr zum Beginn der Heizperiode nicht sichergestellt. Strombasierte Ersatzlösungen können durch das innerstädtische Stromnetz jedoch nur bedingt bereitgestellt werden.
Um alle Möglichkeiten zur Gasversorgung auszuschöpfen, haben ENM, EVM, Ahrtalwerke, ADD Verwaltungsstab, Energieagentur Rheinland-Pfalz, Hochschule Trier – mit Unterstützung der Landesregierung – kurzfristig eine erweiterte Planungsgruppe etabliert, um gemeinsam mit weiteren Partnern aus dem Planungs- und Versorgungsbereich eine zeitnahe Versorgung auch der nördlichen Stadtteile zu entwickeln.
Zur Parallelisierung der Maßnahmen wurden von der ENM elf Versorgungsareale gebildet (s. Karte). Mit Stand 10.09.2021 kann die ENM mitteilen, dass nun auch mit der Anbindung der Areale 8 und 8a (Karte) bis Ende Oktober geplant wird. Mit dem Anschluss der Areale 1, 2, 2a, 4 und 5 wird weiterhin bis Mitte Oktober geplant. Die Areale 6, 7, 9, 10 und 11 werden zurzeit noch durch die Fachexperten bewertet. Die Entscheidung, ob auch diese Netzabschnitte bis zur Winterperiode reaktiviert werden können, soll innerhalb einer Woche möglich sein. Die entsprechend betroffenen Straßenzüge hat die ENM auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Das gleichzeitige Arbeiten vieler Partner wird in den kommenden Wochen auch den Verkehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler beeinflussen. Es müssen mehrere hundert Montagegruben zur Analyse und Entschlammung der Gasleitungen hergestellt und lokale Materiallager eingerichtet werden. Alle Beteiligten bitten die Bevölkerung um Verständnis für die dadurch entstehenden Verkehrshindernisse und Baustellen. Die ENM wird dazu kommunizieren.
Unabhängig davon, wann die Verteilnetze wieder mit Gas versorgt werden können, ist es unbedingt notwendig, dass die Wiederinbetriebnahme aller Gasthermen mit einem Fachbetrieb abgestimmt wird – auch wenn die Heizungen intakt erscheinen. Alle beteiligten Partner prüfen zurzeit Maßnahmen, um die örtlichen SHK-Betriebe bei dieser Aufgabe zu unterstützen.