Samstagabend (26. Juni) hat ein Somalier am Bahnhof in Kiefersfelden eine Beamtin der Bundespolizei tätlich angegriffen und bespuckt. Der gewalttätige 24-Jährige musste zwangsweise gefesselt werden. Papiere hatte der stark alkoholisierte Mann nicht. Er wurde gleich wegen mehrerer Delikte angezeigt und am Sonntag in eine Abschiebehafteinrichtung eingeliefert.
Schon unmittelbar nachdem der Afrikaner eine Regionalbahn in Kiefersfelden verlassen hatte, zeigte er alkoholbedingte Ausfallerscheinungen. Er schwankte auf dem Bahnsteig und fiel schließlich, als er sich auf eine Bank setzen wollte, zu Boden. Einer Bundespolizistin, die dem Mann helfen wollte, versuchte er unvermittelt einen Schlag und einen Tritt zu verpassen. Als er sich wieder aufgerichtet hatte, wollte er sich rasch von der Bundespolizei-Streife vor Ort entfernen. Die Beamten stoppten ihn und hielten ihn fest. Dabei bespuckte und schlug er die Bundespolizistin. Außerdem beleidigte er die Beamten in englischer Sprache. Inzwischen angeforderte Streifen der Polizeiinspektion Kiefersfelden und der Autobahnkontrollstelle sorgten unterstützend für einen geordneten zwangsweisen Transport des aggressiven Mannes zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim. Dort war es nur unter der Anwendung von Zwang möglich, seine Fingerabdrücke zu erhalten. Mit deren Hilfe stellte sich heraus, dass der Asylantrag des somalischen Staatsangehörigen in Österreich abgelehnt worden war. Über einen Ausweis oder eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland verfügte der 24-Jährige ebenso wenig wie über eine Fahrkarte des zuvor genutzten Regionalzugs.
Der Mann wurde wegen Leistungserschleichung, Beleidigung, illegalen Einreiseversuchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung angezeigt. Eine im Verlauf der Nacht durchgeführte Atemalkoholkontrolle ergab umgerechnet einen Wert von über zwei Promille. Am Sonntagnachmittag wurde der Somalier in nüchternem Zustand auf richterliche Anordnung hin in Zurückweisungshaft genommen. In der Abschiebehafteinrichtung in Erding wartet der Somalier auf seine Überstellung an die zuständigen österreichischen Behörden.