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Hochexplosiver Sprengstoff bei Kontrolle am S-Bahnhof Neukölln gefunden – Täter flüchtig !

Berlin - Bundespolizei - Terroranschläge

Berliner Polizei entdeckt hochexplosiven Sprengstoff bei Kontrolle am S-Bahnhof Neukölln 

Berlin –

Am Mittwochnachmittag kam es zu einem brisanten Zwischenfall am Berliner S-Bahnhof Neukölln.
Eine Streife der Bundespolizei wollte einen Mann kontrollieren, doch dieser ergriff die Flucht über die Bahngleise. Während der Verfolgung ließ der Verdächtige eine Tasche fallen, die bei der anschließenden Untersuchung brisanten Inhalt enthüllte: eine gräuliche Substanz, eine Plastikflasche mit Drahtumwickelung und eine Papiertüte mit Kabeln. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei
der Substanz um den extrem gefährlichen Sprengstoff TATP.

TATP – besonders hochexplosiver Sprengstoff“

Triacetontriperoxid (TATP) gilt als besonders hochexplosiver Sprengstoff, der durch seine instabile Zusammensetzung als sehr gefährlich eingestuft wird. In der Fachsprache der Polizei trägt TATP den Beinamen „Mutter des Satans“. Bereits bei früheren Terroranschlägen in Europa kam dieser Stoff zum Einsatz, etwa bei den Attentaten in Brüssel und am Pariser Bataclan. Auch bei einem vereitelten Anschlag in Wien, der ein Konzert von Taylor Swift zum Ziel hatte, wurde TATP gefunden.

Die Herstellung von TATP ist komplex und zeitaufwendig, da das grau-weiße Pulver mehrere Stunden intensiver Arbeit erfordert. Bereits geringe Mengen reichen aus, um durch Reibung, Stöße, Hitze oder Funken eine massive Explosion zu verursachen. Durch diese hohe Empfindlichkeit stellt TATP ein enormes Risiko dar.

Weiträumige Absperrung und Sprengung vor Ort

Die Entdeckung des Sprengstoffs löste sofort einen Großalarm aus. Spezialkräfte der Polizei sperrten
den Fundort weiträumig ab, während Sprengstoffexperten und Entschärfer zum Einsatz kamen. Die explosive Substanz wurde schließlich sicher in einen nahegelegenen Park an der Thomasstraße transportiert.
Dort errichteten Feuerwehrkräfte eine spezielle Grube, in der der Sprengstoff gezielt gesprengt wurde. Die Detonation war in Hunderten Metern Entfernung noch deutlich zu hören.

Verdächtiger auf Überwachungskameras identifiziert

Die Polizei sicherte am Tatort und im Umkreis umfangreiche Spuren, darunter auch Bilder der Überwachungskameras des S-Bahnhofs Neukölln. Auf den Aufnahmen ist der Verdächtige offenbar klar zu erkennen. Ein sogenannter „Super-Recognizer“ der Polizei, ein speziell geschulter Experte, bestätigte anhand der Bilder, dass der Mann nicht mit der Person auf dem zurückgelassenen Ausweis identisch ist.

Verdächtiger im Besitz eines gestohlenen polnischen Ausweises

Zusätzlich zu der Tasche mit TATP fand die Polizei einen polnischen Ausweis, der auf einen 30-jährigen Mann ausgestellt ist. Nach bisherigen Informationen wurde dieser Ausweis bereits am 21. Januar 2022 als gestohlen gemeldet. Vermutlich handelt es sich bei dem flüchtigen Verdächtigen also nicht um den Mann, auf den der Ausweis ausgestellt ist. Die Berliner Polizei fahndet derzeit sowohl nach dem Geflüchteten als auch nach dem rechtmäßigen Ausweisinhaber.

Suche nach Zeugen und Hinweise aus der Bevölkerung

Die Polizei ruft die Bevölkerung dazu auf, sachdienliche Hinweise zur Identität des Verdächtigen zu geben. Personen, die am Mittwoch gegen 15:45 Uhr Beobachtungen am S-Bahnhof Neukölln gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden.

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