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Hunderttausende gefälschte Impfpässe in Umlauf

Deutschland

Mit Ausweitung der 2Gplus-Regel und einer weiterhin von der Regierung angestrebten allgemeinen Impfpflicht steigt in Deutschland die Zahl aufgedeckter Impfpass-Fälschungen.

Laut einer Auswertung von Anfragen bei Ministerien, Landeskriminalämtern und Polizeibehörden wurden bisher bundesweit bereits mehr als  20 000 solcher Straftaten registriert.
So wurden allein in Bayern im Dezember mehr als fünfmal so viele Fälle gezählt wie im Oktober.

Ein Großteil der Betrugsversuche fällt auf, wenn in Apotheken ein Impfpass in ein digitales Zertifikat umgewandelt werden soll.
Der Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, Dr. Martin Braun (55), geht davon aus, dass es sich bei der Zahl der verfolgten Delikte nur um die Spitze des Eisberges handelt.

 „Wenn ich hochrechne, dass viele Kollegen im persönlichen Gespräch berichten, in ihrer Apotheke seien schon zehn Mal oder öfter gefälschte Impfpässe vorgelegt worden, dann komme ich bei mehr als 18.500 Apotheken in Deutschland auf annähernd 200.000 Versuche, sich auf Basis eines gefälschten Impfdokumentes ein digitales Impfzertifikat ausstellen zu lassen.“
Entsprechend könnten sich Hunderttausende gefälschte gelbe Impfpässe im Umlauf befinden oder befunden haben.

In Messenger-Diensten und auf Online-Plattformen werden laut Polizei 50 bis 350 Euro für gefälschte Nachweise gezahlt, wobei die digitalen Zertifikate teurer sind als die leichter zu fälschenden gelben Impfpässe.

Doch die Behörden gehen zunehmend gegen die Impfbetrüger vor.
Bei einer Razzia am Donnerstag in vier Bundesländern durchsuchten Polizisten die Wohnungen von mehr als 100 Personen, stellten Impfausweise und Smartphones sicher.
Bei den Personen handelte es sich um Patienten eines 72 Jahre alten bayerischen Hausarztes, der im Verdacht steht, ohne zu impfen Impfbescheinigungen ausgestellt zu haben.

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