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Illegale Ärzte Party in Köln aufgelöst

Am späten Samstagabend wurden in Köln die Polizei und das Ordnungsamt zu einem Einsatz in den Stadtteil Westhoven gerufen

Köln: Illegale Techno Party aufgelöst
Angehende Mediziner und Lehrkräfte unter den Teilnehmern

Am späten Samstagabend wurden in Köln die Polizei und das Ordnungsamt zu einem Einsatz in den Stadtteil Westhoven gerufen. In einer Laube in einer Barackensiedlung in der Nähe der Rodenkirchener Brücke hatten sich etwa 30 bis 35 Personen zu einer illegalen Techno-Party versammelt. Unter den Feiernden waren nach Angabe der Polizei auch Lehrkräfte und Mediziner, die dort eine Examensparty gefeiert hatten.

Das Ordnungsamt hatte im Vorfeld einen Hinweis erhalten und den Ort daraufhin überprüft. Nach Eintreffen der Beamten hatten nach Aussage der Stadt Köln mehrere Gäste versucht zu fliehen oder sich zu verstecken. Deswegen wurde die Polizei um Hilfe gebeten. Einige Teilnehmer sollen vor Ort  mit Unverständnis auf die Maßnahme reagiert haben: „Wir sind doch alle geimpft“, „Ich bin selber Arzt“ oder „Diese Maßnahme ist doch lächerlich“ waren angebliche Aussagen, die gegenüber den Einsatzkräften gefallen sind. Zudem ist es mutmaßlich zu Drogenkonsum gekommen.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zeigte sich entsetzt: „In unserer jetzigen Situation in der Pandemie eine Party mit vielen Menschen zu feiern ist unverantwortlich – besonders, weil die Feiernden, bei denen es sich angeblich um angehende Mediziner*innen gehandelt hat, es hätten besser wissen müssen“, so die Politikerin. Gegen alle Teilnehmer werden nun Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten erhoben. Außerdem haben alle gegen die in Köln verordnete nächtliche Ausgangssperre verstoßen. Diese sollen nach Ankündigung der Kölner Polizei vom Wochenende in jedem Fall mit einem Bußgeld von 250€ sanktioniert werden. Wegen des mutmaßlichen Drogenkonsums wurde auch noch eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Bestäubungsmittelgesetz angefertigt. Ob es sich bei den angehenden Medizinern um Angestellte der Kölner Kliniken handelt, soll noch überprüft werden. Neben den Anzeigen und Bußgeldern könnte auf einige der „Party-Ärzte“ also noch unangenehme Rückfragen des Arbeitgebers zukommen.

So oder so hat diese seltsame Vorstellung von Solidarität in der Corona-Pandemie aber für reichlich Gesprächsstoff und Unverständnis in der Domstadt geführt.

 

 

 

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