Impf-Verlosung im Altenheim
Dem ehemaligen Staatssekretär von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU), Lutz Stroppe (64), platzte jetzt der Kragen.
Auf Twitter beklagte er, der Impfstoff-Mangel führe im Frankfurter Altenheim seiner Mutter (88) dazu, dass ausgelost werden müsse, wer die Dosen des Herstellers BioNTech erhalte.
„Das Impfen gegen Covid-19 begann diese Woche“, schrieb Stroppe an Silvester.
„Die Impfdosen reichen aber nicht, jetzt wird unter den Bewohnern verlost, wer zuerst geimpft wird. Meine Gefühle zu schildern verbietet die Etikette.“
Zahlreiche Twitter-Nutzer reagierten geschockt.
Einige schilderten ähnliche Fälle. So schrieb Nutzerin Nicole Leopold, in der Heidelberger Seniorenresidenz ihres Vaters würden nur „die Pflegebedürftigsten geimpft“.
Der Rest der Bewohner müsse sehen, wie er an eine Impfung komme.
Stroppe antwortete: „Unglaublich!“ und retweetete die Aussage von Nicole Leopold.
Auch der Chef des Gesundheitsausschusses des Bundestags, Erwin Rüddel (65, CDU) schaltete sich ein.
Auf Stroppes Beschwerde antwortete Rüddel auf Twitter:
„…und in anderen Einrichtungen wird er von Impfteams willkürlich an nicht priorisierte Personen vergeben. Länder müssen ihrer Verantwortung gerecht werden.“
Dagegen erklärte Otto Wulff (87), Chef der Senioren Union: „Per Los kann ja wohl nicht entschieden werden, wer es nötig hat und wer nicht. Da muss man den Mut haben zu entscheiden, wer es dringender nötig hat.“
Meine 88jährige Mutter lebt in einer Senioreneinrichtung in Frankfurt. Das #Impfen gegen #COVID19 begann diese Woche. Die #Impfdosen reichen aber nicht, jetzt wird unter den Bewohnern verlost, wer zuerst geimpft wird.
Meine Gefühle zu schildern, verbietet die Etikette.— Stroppe (@LutzStroppe) December 31, 2020