Internationale Razzia zerschlägt mutmaßliches Drogenkartell in Frankfurt
Die hessische Polizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt greifen am frühen Mittwochmorgen in einem koordinierten Großeinsatz gegen ein internationales Drogenkartell durch. Die Einsatzkräfte durchsuchen 45 Wohn- und Geschäftsräume in Deutschland, Österreich und Serbien.
Der Schwerpunkt liegt in Frankfurt am Main. Ermittlerinnen und Ermittler vollstrecken drei Haftbefehle, stellen umfangreiche Beweismittel sicher und pfänden Vermögen im Gesamtwert von rund fünf Millionen Euro. Damit setzt Hessen ein deutliches Zeichen im Kampf gegen das internationale Drogenkartell Frankfurt.
Drei Festnahmen und umfangreiche Sicherstellungen
Die Behörden nehmen eine 54-jährige Frau sowie zwei Männer im Alter von 49 und 55 Jahren fest. Weitere zwölf Personen müssen zur Klärung polizeilicher Maßnahmen ins Polizeipräsidium Frankfurt. Nach Abschluss der Vernehmungen verlassen alle das Präsidium wieder. Zudem beschlagnahmen die Einsatzkräfte Bargeld, Goldmünzen, hochwertige Uhren, Schmuck, Taschen sowie drei luxuriöse Fahrzeuge. Immobilien und Grundstücke im In- und Ausland werden ebenfalls gepfändet.
Während der Durchsuchungen stoßen die Beamtinnen und Beamten auf eine scharfe Schusswaffe samt Munition. Zusätzlich sichern sie Smartphones, Computer, Tablets und zahlreiche Dokumente. Spezialisten werten das Material aktuell aus, um die Strukturen des mutmaßlichen Kartells weiter aufzudecken.
Strukturen einer kriminellen Organisation
Im Zentrum der Ermittlungen stehen ein 48-jähriger Deutscher mit serbischen Wurzeln und seine engste Führungsstruktur. Er gilt als Kopf der Gruppierung, die sich selbst „die Firma“ nennt. Gegen ihn besteht ein europaweiter Haftbefehl, zudem liegt ein Vermögensarrest von nahezu 31 Millionen Euro vor. Ermittler werfen der Organisation vor, über knapp zwei Jahre mehr als zwei Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt zu haben. Die Gewinne sollen im dreistelligen Millionenbereich liegen.
Mit diesen Einnahmen soll das Kartell ein weit verzweigtes Firmen- und Immobiliennetz aufgebaut haben, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern. Zusätzlich stehen der Besitz und Handel mit Kriegswaffen und Sprengstoffen im Verdacht. Hinweise deuten darauf hin, dass die Gruppe Gewalt einsetzte, um Rivalen einzuschüchtern.
Internationale Kooperation im Kampf gegen Organisierte Kriminalität
Die Ermittlungen laufen unter dem Namen „Operation Donau“ und gehören zur europaweiten OTF „Balkan Cartels“. Das österreichische Bundeskriminalamt koordiniert diese Taskforce. In Deutschland führt das Hessische Landeskriminalamt gemeinsam mit dem Operations Hub der Polizei die Maßnahmen. Die Auswertung kryptierter Kommunikation bildet einen zentralen Baustein des Ermittlungskomplexes.
Hessens Landeskriminalamt betont, dass die Bekämpfung Organisierter Kriminalität eine Kernaufgabe darstellt. Die konsequente Vermögensabschöpfung sendet laut Behörden eine klare Botschaft: Kriminalität lohnt sich nicht.
