Trier/Hermeskeil – „Bisher gibt es in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende in Rheinland-Pfalz keine Corona-Verdachtsfälle“, so die Vizepräsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Begoña Hermann. „Trotzdem gilt es sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.“ Aus diesem Grund hat die ADD gemeinsam mit dem Deutschen Jugendherbergswerk (DJH), Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, geprüft, ob an den AfA Standorten eine Belegung der örtlichen – und zur Zeit ungenutzten – Jugendherbergen als kurzfristige Ausweichquartiere in Frage käme.
Insbesondere am Standort Hermeskeil war es aufgrund der derzeitigen Pandemie-Situation geboten die Belegung zu entzerren. So waren in der Aufnahmeeinrichtung rund 800 Personen untergebracht. Damit war die dortige Belegung in den Räumlichkeiten durchaus stark und die Einhaltung des sogenannten „social distancing“ war erschwert. In einer ersten Maßnahme wurden etwa 100 Menschen in eine andere Einrichtung mit geringerer Auslastung verlegt und zusätzlich 40 Bewohner*innen auf Kommunen verteilt.
Es gilt jedoch zusätzlich sicherzustellen, dass im Falle einer bestätigten Infektion ausreichend Möglichkeiten zur Separation vorhanden sind, um Ausbreitungsketten zu unterbrechen und dadurch auch das örtliche Gesundheitswesen zu schützen. Gemeinsam mit dem DJH, LV Rheinland-Pfalz/Saarland kam die ADD deshalb überein im Bedarfsfall nicht infizierte – gesunde – Bewohner in der Jugendherberge Hermeskeil unterzubringen. „Ich begrüße diese Zusammenarbeit, insbesondere auch im Hinblick darauf, dass mit der Nutzung der Jugendherberge ein so wichtiger Beitrag geleistet werden kann“, betonte Jacob Geditz, DJH Vorstandsvorsitzender.
Es wurde unter Einbeziehung der kommunalen Vertreter die Vereinbarung getroffen, kurzfristig die Jugendherberge als Ausweichquartier zu nutzen. „Mit Blick auf die örtliche Gesundheitsversorgung liegt es in unser aller Interesse, Ausweichszenarien vorhalten zu können. Auch für unsere Jugendherberge findet sich auf diese Weise eine Zwischennutzung, die deren finanziell angespannte Situation entlastet.“, so Stadtbürgermeisterin Lena Weber. Die Verbandsgemeinde Hermeskeil, vertreten durch den Bürgermeister Hartmut Heck, erkennt in Anbetracht der derzeitigen Corona Situation die Notwendigkeit der AfA Hermeskeil an, vorausschauend zu planen und vorzubereiten. „Dies darf und wird kein Dauerzustand werden. Wenn es aber um die Gesundheit aller geht, ist auch ein hohes Maß an Solidarität gefordert. Diese Solidarität wurde in Hermeskeil bereits mehrfach unter Beweis gestellt.“
Dort können nun im Bedarfsfall speziell junge Familien, deren Versorgung nach wie vor durch die Aufnahmeeinrichtung sichergestellt wird, untergebracht werden. Für die Jugendherberge gelten dabei die gleichen Sicherheitsstandards wie für die AfA selbst. Auch am Ausweichstandort wird selbstverständlich die Sozialbetreuung sichergestellt sowie der Sicherheitsdienstdienst eingesetzt.
„Damit übernimmt die Hochwaldregion wieder einmal eine große Aufgabe für alle Kommunen in Rheinland-Pfalz“, betonte Landrat Günther Schartz.
Die Situation ist für Alle eine große Herausforderung. Deshalb danke ich den kommunalen Vertretern sowie dem DJH ganz besonders, dass sie uns behilflich sind“, betonte die Vizepräsidentin.