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Junge entführt – Jetzt soll er für seine Rettung zahlen !

Aschersleben - Fynn P. - Rettungseinsatz

Junge entführt und festgeklebt – Familie P. erhält Rechnung
für Rettungseinsatz 

Aschersleben, Sachsen-Anhalt –

Vor sechs Wochen wurde der 13-jährige Fynn P. mitten am Tag entführt und an ein Eisengestell festgeklebt. Der Schock für die Familie wird nun durch eine unerwartete Entwicklung verstärkt:
Die Stadt Aschersleben schickt eine Rechnung über 111,03 Euro für den Rettungseinsatz.

Am 07.10.2023 rückten 3 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Aschersleben mit dem Rüstwagen aus. Dabei entstanden Kosten von 82,03 Euro. Zusätzlich wird eine Verwaltungsgebühr von 29,00 Euro erhoben.

Fynns Mutter Melanie (40) äußert Empörung: „Diese Rechnung ist eine Riesen-Sauerei. Nicht wegen
des Geldes, sondern wegen der Auswirkungen auf unseren Sohn.“

Der Brief löste bei Fynn eine emotionale Reaktion aus: „Er fing an zu zittern und zu weinen. Er fragte,
ob die wirklich glauben, dass er schuld sei.“

Fynn, ohnehin bereits traumatisiert, wurde durch das Schreiben retraumatisiert. Die Familie hat in den letzten Wochen bereits erhebliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, darunter eine Schulweg-Begleitung, Überwachungskameras im Wohnumfeld und einen Ortungstransponder für Fynn.

Vater Marcel (41) kritisiert die gefühllose Kriminalisierung seines Sohnes: „Jetzt wird er so
gefühllos kriminalisiert.“

Die Ermittlungen gegen die Ex-Nachbarn der Familie laufen bisher ergebnislos. Sollten die Täter
überführt werden, könnten sie für die Kosten haftbar gemacht werden.

Die Familie P. hofft darauf, dass die Stadt Aschersleben einsichtig ist und die Forderung zurückzieht. Fynns Mutter appelliert an die Sensibilität der Stadt angesichts der bereits erlittenen Traumata und des psychischen Leids ihres Sohnes.

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