Killer-Soldat nach Mord in Deutschland freigesprochen
Demo gegen Skandal-Urteil vor US-Stützpunkt
Killer-Soldat versteckt sich nach der Tat in Kaserne
Spangdahlem – Alle sollen seine Worte hören! „Ich nahm mein Taschenmesser aus der Hosentasche und beschloss, es in die Person zu stechen. Ein- bis zweimal in die rechte Seite.“ Aus großen Lautsprechern dröhnt das Geständnis von US-Soldat Grant Harrison (26) auf dem US-Stützpunkt in Spangdahlem.
Demo gegen den Skandal-Freispruch eines US-Militärgerichts auf deutschem Boden!
Nach der Säubrennerkirmes im August 2023 wurde der deutsche Staatsbürger Michael Ovsjannikov (28) nach einem Streit von hinten mit zwei Messerstichen niedergestochen. Das Opfer verblutete noch am Tatort, Harrison wurde festgenommen. Und gestand deutschen Ermittlern die Tat.
Geständnis des Soldaten wurde Geschworenen nie vorgespielt
Trotzdem wurde er von einem US-Militärgericht in Deutschland freigesprochen. Ein Justiz-Skandal – auch, weil die Geschworenen nie von dem Geständnis erfuhren. Eine Richterin hatte es für bedeutungslos erklärt, behauptete, das Geständnis sei unter Zwang entstanden. Harrison soll sich bedroht gefühlt haben. Damit wurde es vor Gericht nicht abgespielte, floss nicht in die Entscheidung der Geschworenen ein.
Am Totensonntag demonstrierten mehrere hundert Menschen zum zweiten Mal vor der US Air Base in Spangdahlem (Rheinland-Pfalz). Mit Lautsprechern beschallten sie das Gelände, die aufgebrachte Menge forderten: „Justice for Micha!“
„Wir wissen ganz genau, dass da eine dreckige Sache passiert ist“, sagt Michael Ovsjannikov, der Vater des getöteten Micha „Und wir werden weitermachen, bis etwas passiert. Wir werden nicht nachlassen, das ist wie eine Mission geworden. Die Amerikaner sollen wissen, dass sie uns ernst nehmen müssen.“
Soldat läuft in Deutschland frei herum
Denn der Killer läuft weiter frei herum – in Deutschland. Nach BILD-Informationen soll Grant Harrison noch immer auf der Air Base arbeiten. Den Stützpunkt soll der junge US Soldat allerdings seit dem Freispruch nicht mehr verlassen haben. Zu groß scheint die Gefahr von Selbstjustiz.
Seine Wohnung in Wittlich ist verlassen, der Mietvertrag gekündigt. Der unliebsame Mieter hinterließ in dem Neubau nichts als Chaos, Wände und der Fußboden müssen neu saniert werden. Immerhin: Harrison ist weg.
Daran soll aktuell auch der Kommandeur der US-Base arbeiten. Man wolle Harrison, so erfuhr BILD aus Air Force Kreisen, loswerden. Bislang vergeblich.
„Ob er da ist oder nicht, ich hasse den Täter nicht“, sagt Michael Ovsjannikov. „Aber ich empfinde Hass bei diesem Urteil. Ich würde die Richterin gerne fragen: ‚Wie kann das sein? Wie?‘ Wir wissen alle, dass Harrison ein Mörder ist. Und dafür gehört er ins Gefängnis.“