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Können wir in Zukunft noch zwischen virtueller und Realität unterscheiden?

KI - virtuelle Realität - 3 BODY

Können wir in Zukunft noch zwischen virtueller und Realität unterscheiden?

In der technologisch dominierten Welt beginnen die Grenzen zwischen der realen und digitalen Welt zunehmend zu verschwimmen. Bei aller Faszination für die Möglichkeiten, die diese Entwicklung bietet, stellt sich jedoch die Frage, wie die Menschen in Zukunft noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können.

Die Antwort berührt nicht nur technologische, sondern auch psychologische und soziale Aspekte. Doch vorerst überwiegt die Faszination für eine Entwicklung, die alle Lebensbereiche zu überrollen droht. Am besten zeigt sich dies in der Unterhaltungsindustrie.

Die Technik verschafft neue Erfahrungen

Virtuelle Realität verschafft Spielern bereits jetzt eine völlig neue Erfahrung. Die Software kreiert eine Welt, die es möglich macht, eine vollständig dreidimensionale Umgebung zu erleben. Diese Technologie ermöglicht es, in das Geschehen direkt einzutauchen. Angesichts dieser Möglichkeiten ist es wenig überraschend, dass die Gaming-Industrie diese zu nutzen sucht. Ein Online-Anbieter wie das PokerStars Casino betreibt schon seit Jahren eine virtuelle Plattform, die es den Spielern ermöglicht, virtuelle Realität am Spieltisch zu erleben. Diese integriert alle gängigen Headsets und ermöglicht so einen Blick in die Zukunft. So befeuert die Technologie neue Entwicklungen und Genres, die weit über bisher bekannten Grenzen hinausgehen.

Das haben auch branchenfremde Hersteller wie der Autobauer Audi längst erkannt. Dieser brachte für sein System Holoride Datenpunkte wie Position, Geschwindigkeit, Lenkung, Beschleunigung sowie Bremsen in eine virtuelle Realität ein und sorgt damit bei den Nutzern einer VR-Brille auf dem Rücksitz des Autos für noch mehr Immersion. Diese zeigt sich vorwiegend darin, dass der Spieler sein Game synchron mit dem Auto und dessen Bewegungen wahrnimmt.

Zukunftsvision „3 Body Problem“

Wo diese Entwicklung noch hinführen könnte, zeigt aktuell die Verfilmung eines Science-Fiction-Bestsellers. „3 Body Problem“ ist die filmische Umsetzung der „Trisolaris-Trilogie“, die als wichtigstes Werk dieses Genres in den vergangenen Jahrzehnten gilt. Dort spielen VR-Brillen eine wichtige Rolle, um das sogenannte Dreikörperproblem anschaulich zu vermitteln. Während in der spektakulären Serie die virtuelle Welt nicht mehr von der echten zu unterscheiden ist, befindet sich die heutige Technologie erst auf dem Weg dahin.

Die psychologischen Erfahrungen gleichen sich 

Doch schon heute steht die Welt an einem Punkt, an dem die Technik mit ihren Fortschritten in der Sensorik, Interaktion und Grafikverarbeitung eine Erfahrung schaffen kann, die alle Sinne täuscht. Das führt beispielsweise dazu, dass sie damit beginnen, eine emotionale und kognitive Bindung zur virtuellen Umgebung aufzubauen. Das wird auch durch wissenschaftliche Studien untermauert. Diese zeigen, dass Menschen auf Erfahrungen in der digitalen Welt ähnlich reagieren, wie sie dies in der echten Welt tun. Auch damit verwischen die Grenzen zunehmend, schließlich verbringen immer mehr Menschen viel Zeit in der virtuellen Realität.

Das ist auch auf neue Formen der Arbeit, des Lernens und der Interaktion zurückzuführen. Die Technik ermöglicht es, auf eine physische Anwesenheit zu verzichten. Das hat unter anderem gravierende Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Hier können Teams mittlerweile über alle Zeitzonen hinweg zusammenarbeiten, das Homeoffice hat dramatisch an Bedeutung gewonnen.

Was passiert, wenn alles manipulierbar wird?

Doch die rasante Entwicklung wirft auch zahlreiche Fragen auf. Wie können Menschen in Zukunft noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden? Wie geht man mit damit um, dass so gut wie alles manipulierbar wird? Das könnte die Definition von Wahrheit und Realität ins Wanken bringen. Schon jetzt wird es immer schwieriger echte von gefälschten News zu unterscheiden. Was sich bei Texten noch relativ einfach recherchieren lässt, wird spätestens bei Fotos oder gar Videos zum Problem. Künstliche Intelligenz kann allerdings gut auch dabei helfen, Fälschungen zu entlarven.

Ein anschauliches Beispiel für die Komplexität dieser Frage liefert Künstliche Intelligenz. Längst können die Systeme täuschend ähnliche Fotos generieren, die eine schnelle Unterscheidung nicht mehr möglich machen. Doch die Zukunft wartet bereits um die nächste Ecke. OpenAI, also jenes Unternehmen, das mit ChatGPT den Boom rund um Künstliche Intelligenz losgetreten hat, wird Ende dieses Jahres eine neue Anwendung namens Sora veröffentlichen, die Videos aufgrund einfacher Textanweisungen generieren kann.

Die bereits veröffentlichten Beispiele zeigen, dass diese von echten Videos nicht mehr zu unterscheiden sind. Das wirft Fragen auf, die von Gesellschaft und Politik rasch zu beantworten sind, denn sonst werden die Zukunftsvisionen im Film schneller Realität als gedacht.

 

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