Kreis Plön: Polizei führte Kradkontrollen durch
Plön - Verkehrskontrollen - Polizei
Kreis Plön: Polizei führte Kradkontrollen durch
Die Polizeidirektion Kiel führte am gestrigen Sonntag mehrere Verkehrskontrollen rund um das Rastorfer Kreuz durch. Der Fokus lag, man ahnt es aufgrund des Kontrollorts bereits, auf Motorradfahrern und Motorradfahrerinnen.
Speziell ausgebildete Beamtinnen und Beamte des Kieler Bezirksreviers sowie des Landespolizeiamtes postierten sich zwischen 10 Uhr und 16 Uhr am Parkplatz Selenter See an der Bundesstraße 202 sowie an der Landesstraße 211 zwischen Preetz und dem Rastorfer Kreuz.
Sie hielten insgesamt 57 Kradfahrerinnen und Kradfahrer an.
Hierbei stellten sie 25 Verstöße fest, darunter drei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Der Höchstwert lag bei 121 Stundenkilometern bei erlaubten 70 km/h. Dem Fahrer droht der Entzug der Fahrerlaubnis. Einen weiteren Schwerpunkt legten die Einsatzkräfte auf das unerlaubte Tuning der Maschinen, hierunter Umbauten an der Abgasanlage oder sonstigen Zusatzteilen oder Ausbau des dB-Killers (Dezibel-Killers). Insgesamt leiteten die Einsatzkräfte sechs Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und stellten
12 Kontrollberichte aus. Ein Kradfahrer wies nicht erforderliche Fahrerlaubnis auf. Gegen ihn leiteten
die Polizeikräfte ein Strafverfahren wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis ein.
Im Kreis Plön ist der Bereich rund um das Rastorfer Kreuz in der Saison seit jeher ein beliebter und hoch frequentierter Anlaufpunkt für Kradfahrer.
Obwohl sich die Mehrheit regelkonform verhält, entwickelte sich jedoch eine Szene, die im negativen Sinn auf sich aufmerksam macht. Der Einsatz von unerlaubten sogenannten “dB-Killern” mag einen Teil der Szene beeindrucken, für die anderen – dazu gehören auch Tiere – ist der Lärm schlichtweg lästig.
Offenbar im Rausch der Endorphine sind aufheulende Motoren mitsamt erzwungener Fehlzündungen sowie riskante Überholmanöver keine Seltenheit, die Anwohnerinnen und Anwohner und andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer über sich ergehen lassen müssen und letztlich gefährden.
Da aktuell neben dem saisonbedingten hohen Aufkommen der Kräder eine Vielzahl landwirtschaftlicher Fahrzeuge und teils ortsunkundiger Urlaubsgäste auf den Straßen des Kreises unterwegs sind, entstehen zusätzliche Gefahren durch riskante Überholmanöver. Insbesondere landwirtschaftliche Fahrzeuge biegen oft unerwartet von Feldern auf Straßen ein und tasten sich vor dem Abbiegevorgang in diese hinein, so dass die Fahrzeugfront plötzlich in die Straße ragen kann. Wenn solche Fahrzeuge von Straßen auf Felder abbiegen, scheren sie oft weit aus und können dabei auf die Gegenfahrbahn geraten.
Die Polizeidirektion Kiel betont, bei allem Verständnis für das Hobby Motorradfahren, dass die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an erster Stelle steht.
Aus diesem Grunde wird sie auch in Zukunft gleichartige Kontrollen an erkannten Schwerpunkten durchführen. Die heutigen Kontrollergebnisse belegen, dass diese tatsächlich notwendig sind.
Die Notwendigkeit zweifelte so mancher Kontrollierte zwar an, wurde aber durch die Einsatzkräfte eines Besseren belehrt. Um im aus polizeilicher Sicht unangemessenen Jargon zu reden: Polizei und Ordnungsbehörden sind die vielzitierte “Rennleitung” und setzen die festgelegten – und nicht individuell auslegbaren – gesetzlichen Regelungen durch. Letztlich dienen diese dazu, Gefahren zu minimieren, die insbesondere durch riskante Fahrweise und unsachgemäßes Tuning potenziert werden.
Für Rückfragen ist die Pressestelle der Polizeidirektion Kiel am heutigen Sonntag bis 18:30 Uhr unter der Rufnummer 0431-1602010 erreichbar.