Landratsamt schließt Hundezucht in Traubing: Behörden räumen „Lakeview Labrador“
Das Landratsamt Starnberg hat eine Hundezucht in Traubing (Landkreis Starnberg) geschlossen. Die Betreiberin Anja Striegel züchtete dort seit 2019 Labradore unter dem Namen „Lakeview Labrador“. Allerdings fehlte nach Angaben der Behörde die nötige Nutzungserlaubnis für eine gewerbliche Hundezucht am Standort Brombergweg 17. Deshalb stoppte das Landratsamt den Betrieb jetzt.
Nachbarn meldeten Ärger – Gemeinde wies früh auf Unzulässigkeit hin
Rund um das Anwesen kam es laut Landratsamt schon länger zu Beschwerden. Anwohner kritisierten vor allem Lärm und Verunreinigungen, und sie wandten sich wiederholt an das Kreisbauamt sowie an die Gemeinde. Bereits 2019 soll die Gemeinde Tutzing die Züchterin darauf hingewiesen haben, dass eine Hundezucht an dieser Stelle nicht zulässig sei. Außerdem sollen weder ein Gewerbe noch Hunde ordnungsgemäß angemeldet gewesen sein.
Kontrollen, Zwangsgeld und dann die Räumung
Nach Darstellung des Landratsamts liefen über Jahre verschiedene Schritte, um den Betrieb zu beenden. Die Behörde setzte demnach auch Zwangsgelder fest und kontrollierte vor Ort. Trotzdem änderte sich die Situation nicht, und deshalb kündigte das Landratsamt schließlich die Räumung an.
Am Mittwoch rückten dann Mitarbeiter des Veterinäramts und des Kreisbauamts zusammen mit dem Tierheim an. Außerdem unterstützte die Polizei den Einsatz. Vor Ort fanden die Behörden 28 Hunde. Die transportfähigen Tiere, die eindeutig zur Zucht gehörten, brachten die Helfer aus dem Anwesen heraus und sie brachten sie andernorts unter. Die Hunde bleiben im Eigentum der Züchterin, dennoch muss sie die Kosten für Verfahren und Unterbringung tragen.
Zwölf Hunde kamen ins Tierheim – Züchterin sucht neue Lösung
Die Betreiberin selbst sprach von 27 Hunden auf dem Grundstück. Nach ihren Angaben brachten die Einsatzkräfte zwölf Tiere in ein Tierheim sowie in andere Einrichtungen. Parallel arbeitet sie nach eigenen Worten an einer Lösung, damit die Hunde in Familien unterkommen. Wer ein Tier aufnehmen möchte, findet Informationen und Kontakte beim Tierheim Starnberg.
Züchterin sieht „zweierlei Maß“ – Gericht wies Klage ab
Anja Striegel wehrt sich gegen die Vorwürfe und kritisiert eine unterschiedliche Behandlung. Sie sagt, das Grundstück sei ihr als Gewerbefläche vermietet worden. Zudem verweist sie darauf, dass auf dem Gelände früher ein anderer Betrieb genehmigt gewesen sei. Ihre Klage gegen den Bescheid scheiterte jedoch bereits vor dem Verwaltungsgericht München.
Inzwischen sucht Striegel nach einem neuen Ort für ihre Zucht. Sie wünscht sich viel Platz, und sie könnte sich auch eine Hofstelle vorstellen. Das Landratsamt kündigte gleichzeitig an, die Einhaltung der Nutzungsuntersagung weiter zu kontrollieren. Ansprechpartner rund um Tierschutz und Veterinärthemen nennt der Landkreis auf der Seite des Veterinärwesens im Landratsamt Starnberg.
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