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LKA hebt riesige Marihuana-Plantage aus

Marburg

Ermittler hoben die Marihuana-Plantage von vier Dealern (44, 47, 50) aus.

Seit Mai hatte die „Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift“ (GER) von LKA Wiesbaden und Zollfahndung Frankfurt die Gang im Visier. Einer der vielen Fälle, in denen sich Kriminelle auf die Krypto-Handysoftware „ANOM“ verließen und nicht wussten, dass Strafverfolger weltweit ihre Kommunikation verfolgen konnten.

Am 31. August erfuhren die Ermittler daher, dass die Ernte in den Plantagen der Bande in Dauphtetal (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und Kirberg/Hühnfelden (Kreis Limburg-Weilburg) eingefahren war, der Verkauf bevorstand.

„Die Lage wurde sehr dynamisch“, hieß es bei den Fahndern. Deshalb warteten sie nicht, wie sonst bei Durchsuchungen bei Schwerkriminellen üblich, bis zum Morgengrauen. Statt die Männer im Schlaf zu überraschen, schlugen sie abends zu.

So erwischten sie drei Gras-Gärtner beim Pflanzen neuer Setzlinge. Der Boss wurde in seiner Frankfurter Wohnung festgenommen.

Damit war die Arbeit noch lange nicht vorbei: Zwei Tage lang schleppten die Ermittler Drogen, Pflanzen und Zucht-Zubehör aus den Gebäuden. Die Ausbeute: insgesamt über 55 Kilo Marihuana-Blüten in mehr als einem Dutzend geruchsdicht verschweißten Kunststoff-Säcken, 50 Säcke Cannabis-Verschnitt, 2300 Pflanzkübel, 300 bereits gepflanzte Setzlinge, 2000 weitere in Kisten.

Zum Abbau des Plantagen-Zubehörs (Lampen, Lüftung, Bewässerungssystem) holten sie sich sogar Unterstützung von der Feuerwehr.

Bisher konnten knapp 140 Haftbefehle vollstreckt werden sowie knapp 1300 Kilogramm Cannabis, mehr als 1500 Kilo synthetische Drogen, vier Kilo Heroin, 20 Kilo Kokain und fünf Labore zur Herstellung von Rauschgift sichergestellt werden; außerdem 55 Schusswaffen, mehr als 2400 Schuss Munition und ein Vermögen im Wert von mehr als 1,8 Millionen Euro.

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