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Lockdown-Verlängerung bis mindestens Anfang Februar wird immer wahrscheinlicher

Ärztepräsident Reinhardt schlägt Alarm !
Entspannung der Lage auf Intensivstationen erst im Sommer !

Eigentlich sollte der „Lockdown“ nur bis zum 10. Januar gelten.

Beim Corona-Gipfel am Dienstag werden Kanzlerin und Regierungschefs der Länder wohl eine Verlängerung der aktuellen Maßnahmen beschließen.

Davon geht auch Bundesärztepräsident Klaus Reinhardt (60) aus.
„Also am 5. Januar, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, wird man die Verlängerung des Lockdowns beschließen.“

Reinhardt rechnet mindestens mit einer mehrwöchigen Verlängerung, da die derzeitige Infektionslage gar keine andere Möglichkeit bietet. „Sicherlich bis Anfang Februar, also nochmal vier Wochen“ würden die Schließungen von Schulen, Kitas und zahlreichen Geschäften fortgesetzt, so der Mediziner.

Es gehe jetzt vor allem darum, „dass wir neue Infektionen in den Altenheim und in den beschützten Einrichtungen und unter den älteren Menschen vermeiden – denn das sind ja die tatsächlich Schwerkranken.“ Dort rechnet Reinhardt noch „vier bis sechs Wochen“ mit „Spannungen“, bevor man „schrittweise wieder öffnen“ könne. Genau könne man das aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, fordert mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am kommenden Dienstag eine bundesweit einheitliche Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen.
„Die Belastung durch die Versorgung der Patienten mit Covid-19 ist auch an den Feiertagen weiter angestiegen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Kliniken hätten keine Atempause.
„Das Gesundheitssystem braucht dringend eine Entlastung, die nur durch eine Verlängerung der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu erreichen ist. Anders werden wir die Lage nicht in den Griff bekommen.“

Politiker erwarten Verlängerung

Auch in den Äußerungen führender Politiker mehreren sich die Anzeichen für eine Lockdown-Verlängerung.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (53, SPD) rechnet mit einer Verlängerung des Lockdowns bei den Bund-Länder-Beratungen: „So wie es aussieht, ist kein anderes Vorgehen angezeigt“, sagt sie im Deutschlandfunk. Auch eine Verschärfung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens schließt sie nicht aus, will aber zunächst verlässliche Infektionsdaten abwarten. Sie setze auf die Einsicht der Bevölkerung und weitere Impfstoffe.

Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU) betonte, der Lockdown müsse wohl verlängert werden.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) erklärte in der „Rheinischen Post“: „Nur der konsequente und verlängerte Lockdown bestimmt das Schicksal der nächsten Monate und führt zu geringeren Infektionszahlen.“

Michael Müller (56, SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesländer, erklärte bei RTL/ntv mit Blick auf die anstehende Sitzung der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU): „Wenn die Infektionszahlen so hoch bleiben, dann gehe ich davon aus, dass wir mindestens diese Maßnahmen, die wir jetzt haben, auch verlängern werden.“

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (78, CDU) rief vor dem Corona-Gipfel zu ausgewogenen Entscheidungen auf: Bei den erforderlichen Maßnahmen von Bund und Ländern bleibe es zentral, „dass die Exekutive die Verantwortung des Einzelnen fest im Blick hält und auf so viel Freiheit wie möglich setzt“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.


NTV – BILD – Welt

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