Rätsel gelöst: Löcher im Kölner Grüngürtel sorgen für Aufregung
Wer in diesen Tagen im Äußeren Grüngürtel unterwegs ist, reibt sich verwundert die Augen. Auf der Bachemer Landstraße klaffen zahlreiche tiefe Löcher, die Straße ist abgesperrt und der Verkehr läuft nur eingeschränkt. Viele Menschen bleiben stehen, machen Fotos und fragen sich, was hinter den auffälligen Löchern im Kölner Grüngürtel steckt.
Die Szene erinnert fast an einen Schweizer Käse. Rund um den beliebten Bereich in der Nähe des Decksteiner Weihers wirkt die Fahrbahn aufgerissen und durchlöchert. Gerüchte über Vandalismus oder einen schweren Vorfall machen schnell die Runde. Doch die Erklärung fällt anders aus und hat direkt mit Kölns Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg zu tun.
Löcher im Kölner Grüngürtel als Folge einer Sicherheitsmaßnahme
Spaziergänger staunen über gesperrte Bachemer Landstraße
Viele Spaziergänger und Radfahrer nutzen die Strecke täglich, weil sie den Grüngürtel mit anderen Stadtteilen verbindet. Entsprechend groß ist der Schreck, als sie plötzlich vor Flatterband, Absperrgittern und Warnbaken stehen. Die Löcher im Kölner Grüngürtel wirken bedrohlich, doch sie sind Teil einer geplanten Maßnahme und nicht das Ergebnis eines Unglücks.
Wie das Unternehmen Rheinenergie über seine Netztochter Rheinnetz mitteilt, handelt es sich um sogenannte Kampfmittelsondierungen. Fachfirmen bohren an definierten Punkten in den Boden und prüfen, ob sich dort möglicherweise Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. An genau diesen Stellen wurden nun die tiefen Bohrlöcher sichtbar.
Solche Untersuchungen gelten heute als Standard, wenn Städte neue Leitungen verlegen oder bestehende Trassen ausbauen. Entlang der Bachemer Landstraße verläuft bereits wichtige Infrastruktur. Zudem liegt in unmittelbarer Nähe der Äußere Grüngürtel, der für viele Kölnerinnen und Kölner ein wichtiges Naherholungsgebiet darstellt. Deshalb setzen die Verantwortlichen auf größtmögliche Sicherheit, bevor schweres Gerät anrückt.
Hintergrund: Netzausbau zwischen Lindenthal und Marsdorf
Warum die Energieversorger die Trasse überprüfen lassen
Rheinnetz bereitet eine Verstärkung des Stromnetzes im Westen der Stadt vor. Geplant ist, die bestehende Verbindung von einem Umspannwerk in Lindenthal bis nach Marsdorf auszubauen. Dafür müssen neue Leitungen verlegt und teilweise tiefere Baugruben ausgehoben werden. Die Löcher im Kölner Grüngürtel markieren die Punkte, an denen zuvor Verdachtsstellen im Boden gemeldet wurden.
Nach einer standardisierten Anfrage bei den Kampfmittelbehörden wurden mehrere mögliche Blindgänger in dem Bereich identifiziert. Bevor dort Bagger ansetzen, soll jedes Risiko ausgeschlossen werden. Fachkräfte bohren sich deshalb in die Tiefe, werten die Messdaten aus und entscheiden, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. Erst wenn die Experten Entwarnung geben, kann der eigentliche Netzausbau beginnen.
Der Äußere Grüngürtel rund um die Bachemer Landstraße ist ohnehin von Infrastrukturprojekten geprägt. So befindet sich dort auch das Waldlabor Köln, ein besonderes Versuchsgebiet für den Wald der Zukunft. Gleichzeitig bleibt das Gebiet ein wichtiger Grünzug für die Stadt, weshalb Bauarbeiten hier besonders sensibel geplant werden.
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Entwarnung für Anwohner: Keine Bomben gefunden
Was die Löcher im Kölner Grüngürtel jetzt bedeuten
Für Anwohner, Spaziergänger und alle, die regelmäßig im Grüngürtel unterwegs sind, gibt es eine klare Entwarnung. Laut Rheinenergie und Rheinnetz wurde bei den Untersuchungen keine Bombe gefunden. Die Löcher im Kölner Grüngürtel dienen somit ausschließlich der Sicherheit und zeigen, dass die Stadt potenzielle Gefahren ernst nimmt und rechtzeitig prüft.
Nach Abschluss der Messungen werden die Bohrpunkte wieder verfüllt und die Fahrbahn instand gesetzt. Dann soll die Bachemer Landstraße erneut in gewohntem Umfang zur Verfügung stehen. Für die Dauer der Arbeiten bleibt es jedoch bei Einschränkungen, weshalb Autofahrer und Radfahrer entsprechend mehr Zeit einplanen sollten.
Parallel informieren Stadt und Versorger auf ihren Kanälen über laufende Projekte und Hintergründe. Weitere Details zum Waldlabor und zum Grüngürtel liefert unter anderem die Stadt Köln. Auch die Rheinenergie zeigt auf ihren Seiten, wie sie Netze und Infrastruktur stetig weiterentwickelt.
Mehr Informationen rund um den Grüngürtel und das Waldlabor findest Du zum Beispiel bei der Stadt Köln oder bei der Rheinenergie.
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