Nicht ganz glaubwürdig war die Version eines Unfallhergangs, welche ein 39-jähriger Österreicher einer aufmerksamen Funkstreife am vergangenen Sonntagmorgen auftischte. Die Beamten der Polizeiinspektion Mainz 2 befanden sich gegen 06:51 Uhr in der Parcusstraße in Fahrtrichtung Kaiserstraße und bemerkten hierbei an der gegenüberliegenden Ampel zwei PKWs, darunter ein Jaguar mit österreichischem Kennzeichen, welche auf den dortigen Fahrstreifen nebeneinanderstanden. Der Jaguar war hierbei mit nur einer männlichen Person besetzt, der andere PKW, ein Mercedes, wurde ebenfalls von einem Mann gefahren und es befanden sich noch weitere Personen darin. Augenscheinlich kommunizierten und lachten die Insassen der beiden Fahrzeuge miteinander und fuhren schließlich in Fahrtrichtung Binger Straße weiter. Nur drei Minuten später wurde der Polizei gemeldet, dass es auf der Binger Straße, im Bereich des Übergangs zur Saarstraße, zu einem Unfall gekommen war. Ein Fahrzeug soll im Kurvenbereich links von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Ampel gefahren sein. Vor Ort konnten die Polizeibeamten zwei PKWs feststellen – darunter ein verunfallter Jaguar mit österreichischem Kennzeichen, welcher auf einer Ampelanlage auf der Mittelinsel der Saarstraße stand. Die Fahrzeugfront war eingedrückt und stark beschädigt, die Frontairbags hatten ausgelöst. Neben dem Anrufer konnten noch fünf Personen angetroffen werden, welche zum Teil deutlich alkoholisiert erschienen. Sie gaben zunächst übereinstimmend an, dass der Jaguar zuvor von einer unbekannten weiblichen Person gestohlen worden sei. Die Frau wäre dann geflüchtet und hätte dann auch den Unfall verursacht. Eine gemeinsame Verfolgung der Diebin mit dem Mercedes sei erfolglos gewesen. Die Beteiligten verstrickten sich darüber hinaus in immer mehr Widersprüche, sodass sich zunehmend der Verdacht erhärtete, dass es sich bei einem 39-jährigen Österreicher, der auch gleichzeitig Fahrzeughalter des Jaguars war, um den Unfallverursacher handelte. Im Rahmen der Sachverhaltsaufnahme wurde ein Atemalkoholtest mit dem 39-jährigen durchgeführt, der einen Wert von knapp 1,7 Promille ergab. Ihm wurde im Anschluss eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein wurde sichergestellt. Darüber hinaus muss sich der Mann nun wegen Straßenverkehrsgefährdung unter Alkoholeinfluss strafrechtlich verantworten müssen.