Die Bundespolizei ermittelt seit Mittwoch (22. Juni) gegen vier mutmaßliche Schleuser, die nahe Kiefersfelden gefasst worden waren. Es handelt sich um zwei Kubanerinnen, einen Türken und einen Tunesier, die im Rahmen der intensivierten Grenzkontrollen anlässlich des anstehenden G7-Gipfels festgenommen werden konnten.
Kubanerinnen befördern Landsmänner
Auf der A93 fiel den Bundespolizisten ein in Deutschland zugelassener Pkw auf, in dem eine Person mehr saß, als Sitzplätze in dem Wagen vorgesehen sind. Die kubanische Fahrerin wies sich mit einer italienischen Aufenthaltsgenehmigung aus. Ihre Beifahrerin, ebenfalls Kubanerin, konnte nachweisen, dass sie in der Bundesrepublik aufenthaltsberechtigt ist. Die vier Landsleute auf der Rückbank, führten keine Papiere mit, die für den Aufenthalt in Deutschland erforderlich gewesen wären. Die Männer im Alter zwischen 27 und 37 Jahren gaben an, nach Frankfurt reisen zu wollen. Zwei der Migranten aus Kuba äußerten später in der Dienststelle der Rosenheimer Bundespolizei, dass sie Asyl begehrten. Sie wurden an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Die beiden anderen Kubaner wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen nach Österreich zurückgewiesen. Auch der 30-jährigen Fahrzeugführerin wurde die Einreise verweigert. Sie erhielt zusammen mit ihrer Begleiterin, 40 Jahre alt, eine Strafanzeige wegen Schleuserei.
Afghanen stellen kein Schutzersuchen
Zuvor zeigte die Bundespolizei auch einen Türken an, der mittels Pkw mit österreichischen Kennzeichen vier Afghanen im Alter von 14, 23, 36 und 43 Jahren über die deutsch-österreichische Grenze befördern wollte. Sie wurden auf der Staatsstraße zwischen Kufstein und Kiefersfelden kontrolliert. Anders als der 43-jährige Fahrer hatten dessen afghanische Begleiter keine Papiere dabei. Im Zuge der grenzpolizeilichen Befragung stellte sich heraus, dass es den vier offenkundig Geschleusten nicht auf Schutz oder Asyl in Deutschland ankam. Sie wurden wegen versuchter illegaler Einreise angezeigt und anschließend der österreichischen Polizei überstellt.
Tunesier wollen zum Arbeiten nach Deutschland
Ebenfalls nach Österreich wurden zwei tunesische Staatsangehörige zurückgewiesen. Der 25- und der 29-Jährige waren Mitfahrer in einem in Deutschland zugelassenen Pkw. Fahrer war ein 25-jähriger Landsmann, der sich bei der Grenzkontrolle auf der Inntalautobahn bei Kiefersfelden mit seiner deutschen Aufenthaltsgenehmigung ausweisen konnte. Seine Begleiter hatten keine Einreise- oder Aufenthaltspapiere. Nach ersten Erkenntnissen wollte das Trio nach Deutschland, um zu arbeiten. Die Bundespolizei zeigte den Fahrzeugführer wegen Einschleusens von Ausländern an.