Nachdem ein erstes Video auftaucht, in dem Melanie Müller im Kreise einiger Fans zu sehen ist, die den Hitlergruß zeigen und “Sieg Heil” rufen, distanziert sie sich von rechtem Gedankengut. Ein weiterer Clip aber spricht nun eine ganz andere Sprache.
Erst am Dienstag erklärte Melanie Müller via Instagram, einen Auftritt am heutigen Abend in Dresden aufgrund eines kürzlich erschienenen Videos nicht wahrnehmen zu wollen, da taucht auch schon der nächste kompromittierende Clip auf. Waren zunächst lediglich Fans der Ballermann-Sängerin zu sehen, die bei einem Auftritt den Hitlergruß zeigten und “Sieg Heil” riefen, ist es nun wohl sie selbst, die den rechten Arm mehrfach in die Höhe streckt.
Das 16-sekündige Video, das der “Bild”-Zeitung direkt zugespielt worden sein soll, zeigt demnach, wie die Ex-Dschungelkönigin vor den mutmaßlichen Rechtsextremen auf der Bühne steht. Zunächst habe sie das Mikro noch in der rechten Hand, dann stimme sie mit “Ost, Ost, Ostdeutschland” einen Schlachtruf der Leipziger Fußballszene an, ist bei dem Blatt zu lesen. Schließlich nehme Müller das Mikro in die linke Hand, während sie mit den Fans weiter skandiere. Dabei soll die 34-Jährige insgesamt achtmal den ausgestreckten rechten Arm zum Hitlergruß nach oben gerissen haben.
Club beim Verfassungsschutz bekannt
Hieß es zunächst noch, bei der Party, auf der schon das erste Video entstand, habe es sich um eine private Geburtstagsfeier gehandelt, steht nun offenbar fest, dass diese in einem Lokal stattfand, in dem der Rockerclub “Rowdys Eastside” zu Hause ist. Die “Bild”-Zeitung zitiert dazu eine Sprecherin des sächsischen Verfassungsschutzes: “Wir wissen, dass Einzelpersonen aus der Leipziger rechtsextremen Hooligan-Szene dort Kontakte pflegen.”
Während Müller selbst bislang auf Anfragen der Zeitung nicht reagierte, äußerte sich ihr Partner Andreas Kunz bereits am Dienstag so dazu: “Je nachdem, aus welcher Perspektive ein Video oder Foto gemacht wird, kann es natürlich beim Einheizen der Menge schnell so aussehen, als wäre es der Hitlergruß. Das ist sogar schon Angela Merkel passiert.”
Allerdings soll auch Kunze in der Neonazi-Szene kein unbeschriebenes Blatt sein. Laut RTL-Recherche verfügt er über “ein weit gefächertes Firmennetzwerk. Davon sind einige sehr zwielichtigen Firmen zuzuordnen. Zum Beispiel die Asgaard-Security-Firma, die immer wieder in rechtsextremen Umtrieben aufgefallen ist”. Zudem besuchen er und Müller demnach das SinCity BoxGym, “von dem man weiß, dass es der extrem rechtsextremen Szene in Leipzig zuzuordnen ist. Wer mit solchen Leuten verkehrt, ist tief in dieser Szene verwurzelt”, heißt es bei RTL weiter.